Hustenmärchen

Viele Märchen halten sich ewig. Angeblich haben diese auch einen wahren Kern. Genauso ist es mit den Geschichten über den Husten, die sich immer noch im Umlauf halten.

Streng genommen ist Husten keine eigene Krankheit sondern ein Symptom. Husten ist dazu da, Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen. Tritt Husten auf, ist etwas in den Bronchien oder im Hals. Zumindest glaubt das Gehirn dies und gibt den Befehl zum Husten.

Husten muss nicht von den Bronchien ausgehen. Oft reicht eine gereizte Schleimhaut im Rachen um Husten auszulösen. Einfache Erkältungsviren stecken dahinter. Die Nervenfasern im Hals liegen blank wegen der Entzündung und melden permanent Reize an das Gehirn. Das Gehirn denkt es handelt sich um einen Fremdkörper der herausgehustet werden muss. Somit plagt dann ein trockener Husten.
Die ideale Behandlung ist die Befeuchtung und Pflege des Rachens. Lutschtabletten, die die Schleimhaut befeuchten und schneller heilen lassen lindern auch den Husten. Der klassische Schleimlöser wäre also ohne Wirkung.

Hustenstiller sollten nicht mit Hustenlösern kombiniert werden.

Sie haben einen produktiven, verschleimten Husten. Oft hieß es ja keinen Schleimlöser abends und dann nachts einen Hustenstiller zu nehmen. Ein Sekretstau könnte sonst zum Ersticken führen. Dies stimmt nicht ganz.
Ein Lungenfacharzt hat das aufgeklärt. Theoretisch ist das so, aber in der Praxis kommt das nur bei beatmeten Intensivpatienten vor. Ein Patient, der selbstständig atmen kann, würde bei zuviel Schleim in der Lunge wegen einem Hustenreiz sofort aufwachen. Wenn ein kleiner Teil der Lunge verlegt ist mit Schleim, lassen die Hustenstiller in üblicher Dosierung ein notwendiges Abhusten zu. Wird der Schleim wegen einem Löser unterstützend verflüssigt, läßt sich ein notwendiges Abhusten um so schneller erreichen.

Frei verkäufliche Hustenstiller lassen sich normalerweise mit Schleimlösern kombinieren.

Sie sehen, die Behandlung von Husten hat sich gewandelt. Und vor allem geht mit der richtigen Behandlung dieses lästigen Symptoms immer ein Gewinn von Lebensqualität einher.