Dem Trübsal davonlaufen – Sport als Antidepressivum

By | 1. Januar 2014

Inzwischen bestätigen mehrere wissenschaftliche Studien, was Ausdauersportler ständig erfahren: Die „Glückshormone“ die ausgeschüttet werden, wenn wir unserem Körper Bewegung abverlangen, bewirken nicht nur bei Gesunden das so genannte „Runner‘s High“, sondern lassen insbesondere seelisch Kranke von einem regelmäßigen Training profitieren. Vermutlich sind neben der Auswirkung auf den Hormonpegel auch die Ablenkung, die Sport verschafft und der mit dem Walken, Laufen, Radeln oder Skaten verbundene Aufenthalt im Freien verantwortlich für die stimmungsaufhellende Wirkung.

Steh auf!

Der schwierigste Schritt ist vermutlich der erste. Denn speziell, wenn man traurig, niedergeschlagen und antriebslos ist, ist es schwer, „in die Puschen“ zu kommen.
Gut zu wissen: Genau die Sportart, die Ihnen körperlich liegt, die am ehesten Spaß macht, am leichtesten fällt ist genau die richtige! Auf die Straße des Glücks können Sie sich per Pedes (zügiges Gehen, Laufen) oder auf Rädern (Fahrrad, Inlineskates) begeben. In Gesellschaft oder alleine. Aber tun Sie es. Gemeinsames Sporteln hat den Vorteil, dass man sich mit anderen (im Verein, im Sportstudio, in einer privaten Gruppe oder zu zweit) verabredet und sich somit verpflichtet hat. Und sollten Sie ein „Einzelkämpfer“ sein, versprechen Sie sich selber Ihre tägliche Dosis Bewegung.

Langsam steigern

Fangen Sie klein an; nehmen Sie zunächst eine kleine Runde unter die Füße/die Räder, 15 bis 20 Minuten täglich sind ein guter Einstieg. Wenn es Ihnen Spaß macht, hören Sie dabei Ihre Lieblingsmusik (nicht im Straßenverkehr) – oder einfach nur auf Ihren Körper; er hat es wirklich verdient, zu Wort zu kommen. Sie werden schnell merken, wie gut diese tägliche psychische Auszeit (kein Grübeln, nur sich bewegen und ganz bei seinem Körper, bei sich selber sein) und körperliche Belastung tut.

Führen Sie Buch

Tragen Sie, am besten in einem gut zugänglich angebrachten Wandkalender, Ihre täglichen Aktivitäten ein (auch die Dauer) und Ihr subjektives Befinden. Ewig brauchen Sie das nicht zu tun, aber drei Monate Notizen zu machen ist eine Erfolgsbestätigung und hilft, das Training zu einer lieben Gewohnheit werden zu lassen. Wenn Sie möchten, legen Sie einen festen oder variablen sportfreien Tag pro Woche ein – aber nicht mehr!

Verblüffende Effekte

Kommen Sie ins Handeln. Einige Studien stellten beim Vergleich mit anderen Therapien fest, dass Sport, medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung sich gleichsam positiv bei Depressionen und Ängsten auswirken. Deshalb kann eine Kombination dieser Methoden sinnvoll sein. Ganz sicher ist, dass regelmäßige sportliche Betätigung die „klassischen“ Behandlungsmöglichkeiten enorm unterstützt – sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt/Therapeuten.

Nicht vergessen:

Mehr Bewegung erhöht den Flüssigkeitsbedarf. Einen Liter Wasser mehr pro Stunde Sport sollten wir unserem Körper gönnen. Zwei bis drei Tassen Johanniskrauttee täglich führen uns übrigens nicht nur Flüssigkeit zu, sondern hellen auch die Stimmung auf.
Dazu zwei gehäufte Teelöffel Johanniskraut aus der Apotheke mit einem Viertelliter kochenden Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Johanniskrauttee muss über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen getrunken werden, ehe sich seine Wirkung bemerkbar macht.

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