Ingwer – die tolle Knolle

By | 1. Dezember 2013

Die Ingwerwurzel stammt vermutlich von den pazifischen Inseln und ist bereits seit dem 9. Jahrhundert in Europa bekannt. Hauptsächlich angebaut wird das Multitalent in Indien, China, Vietnam, Indonesien, Australien, Japan, Südamerika und in Nigeria. Und gemäß seiner Herkunft ergänzt Ingwer wunderbar asiatische Gerichte und Currys. Auch die Getränkeindustrie ist längst auf den Geschmack gekommen (Gingerale, Ingwerbier). In seiner Heimat wird Ingwer auch zum Verfeinern von Tee- oder Kaffee verwendet. Doch die scharfe Wurzel kann mehr, als nur gut schmecken.

Ingwer (Zingiber officinale) gegen Übelkeit

Ingwer regt die Verdauung an. Ein frisch geschältes Stück Ingwerwurzel zu kauen hilft gegen das flaue Gefühl im Magen – zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Er ist also ein hervorragendes Mittel gegen Reiseübelkeit, wirksam auch gegen Brechreiz. Sogar bei Chemotherapien hat sich Ingwer, drei Tage vor und nach der Behandlung eingenommen, laut Studien an der Universität von Rochester (USA), bewährt. Die Anwendung sollte in diesem Fall aber mit dem zuständigen Arzt abgeklärt werden.

Ingwer bei Erkältungen – das Übel mit der Wurzel packen

Die antivirale und entzündungshemmende Wirkung des Ingwers kommt uns bei grippalen Infekten zugute. Außerdem sorgt der Inhaltsstoff Gingerol für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute, macht diese so widerstandsfähiger und lässt uns durch seine ätherischen Öle freier atmen. Die im Ingwer reichlich vorhandenen Scharfstoffe aktivieren die Wärmerezeptoren. Ingwer heizt also der Erkältung gehörig ein.
Ingwer-Tee: Einen halben Liter Wasser mit ungefähr acht, eher dünnen, Scheiben frischer Ingwerwurzel zehn Minuten kochen und ebenso lange ziehen lassen. Bei Bedarf süßen.
Das perfekte Getränk, wenn sich eine Erkältung anbahnt; möglichst frisch und heiß genießen.

Ingwer als Mittel gegen Schmerzen

Die scharfen Bestandteile des Ingwers haben tatsächliche auch eine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung, ähnlich der Acetylsalicylsäure (entzündungs-, schmerz- und blutgerinnungshemmend). Insbesondere bei rheumatischen Beschwerden und Muskelschmerzen kann Ingwer Linderung verschaffen.

Gegenindikationen

Was wirkt, kann auch unerwünschte Wirkungen haben. So sollten Menschen, die einen empfindlichen Magen haben oder unter Gallensteinen leiden, besser auf Ingwer – er löst eine vermehrte Bildung von Magensäure aus – verzichten. Schwangere sollten ebenfalls vorsichtig sein, da bestimmte Inhaltsstoffe Wehen begünstigen können. Aufgrund seiner anregenden und wärmebildenden Eigenschaften ist Ingwer eher für Menschen mit normalem oder niedrigen, weniger für jene mit erhöhtem Blutdruck geeignet.

Die tolle Knolle ist in verschiedenen Formen erhältlich: Frisch, getrocknet, als Ingwerwürfel, für unterwegs als Tablette oder Kapsel, auch tröpfchenweise kann Ingwer daherkommen. Außerdem in Teemischungen, (Husten-)Bonbons – sogar in Schokoladenspezialitäten entfaltet er seinen exklusiven Geschmack.
 

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