Eine Frau sieht Rot – den Babyhintern am Erröten hindern

By | 1. Oktober 2013

Eine Frau sieht Rot – den Babyhintern am Erröten hindern

und was im Falle einer Reizung zu tun ist

Bei zwei Dritteln aller Babys rückt während des ersten Lebensjahres irgendwann der Popo in den Brennpunkt. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie stark die sprichwörtlich zarte Haut in diesem Bereich unter Dauerbelastung steht; ein kontinuierlich feuchtes, warmes Klima herrscht in der Windelzone, dazu die aggressive Mischung aus Urin und Stuhl, womöglich eine Unverträglichkeit bestimmter Pflege-/Waschmittel oder der Einmalwindel-Marke …
Damit Babypopo samt Kind und Eltern nicht mehr gereizt sind, haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Vorbeugen

Tagsüber in dreistündigem Rhythmus wickeln und immer, wenn die Füllung dieses offensichtlich erfordert. Besonders der Urin ist angriffslustig, wird doch der enthaltene Harnstoff zu Ammoniak gespalten. Einmalwindeln erleichtern es, den Po sauber und trocken zu halten, denn nach Manier der „Outdoor“-Kleidung leiten sie die Nässe mittels eines Trennvlieses weg von der Haut in die Saugschicht der Windel. Insofern haben es moderne Babys deutlich angenehmer als frühere Generationen.
Benutzen Sie zum Saubermachen nur hochwertige Produkte, ob es sich um Feuchttücher oder Öle zum Reinigen oder um die Wundschutzcreme handelt, die danach dünn aufgetragen werden sollte. Und „rubbeln“ Sie weder beim Putzen noch beim gründlichen Abtrocknen. Im warmen, zugfreien Zimmer (die Jahreszeit, da dies draußen im Schatten möglich war, ist leider vorerst um) textilfrei zu strampeln macht den Kleinen Spaß und gönnt ihrer Haut Erholung, die nicht immer verpackt sein will.

Mögliche Auslöser einer Windeldermatitis

Vielleicht ist der Po „sauer“?
Wenn die stillende Mama oder der Säugling „Reizendes“ zu sich genommen haben, Scharfes oder Saures, kann darin die Ursache des Problems liegen. Wurde der Speisplan erweitert? Immer nur ein neues Nahrungsmittel dazu nehmen, dann lässt sich der „Übeltäter“ leicht ermitteln. Auch während die ersten Zähnchen durchbrechen, reagieren manche Babys mit dünnerem und saurerem Stuhl, ebenso kann während der Einnahme bestimmter Arzneimittel (Antibiotika) Durchfall auftreten. Und Durchfall provoziert grundsätzlich Wundsein.
Auch ein zu seltenes Wechseln der Windeln, eine Unverträglichkeit der Windelsorte, eines Pflegemittels (parfümierte Produkte meiden) können eine Windeldermatitis verursachen. Ein zwar gut gemeintes, aber zu dickes Auftragen der Wundschutzcreme kann genau das Gegenteil ihrer eigentlichen Aufgabe bewirken, indem sie das Vlies der Windel derart verklebt, dass die Nässe vom Po nicht mehr abgeleitet werden kann.

Wenn der „Ernstfall“ eingetreten ist

  • Bei bereits wundem Po verstärkt darauf achten, dass nach jedem „Geschäft“ umgehend trockengelegt wird.
  • Das Kleine so oft wie möglich „Unten ohne“ lassen (Söckchen dürfen angezogen werden), vielleicht auch mal nur mit einer Decke/Stoffwindel bedecken, die leicht wieder gewaschen werden kann.
  • Vorübergehend auf die Verwendung von Feuchttüchern verzichten – gesäubert wird mit lauwarmem Wasser oder einem weichen Kosmetiktuch, das mit wenigen Tropfen Öl (zum Beispiel Mandelöl) aus der Apotheke versehen ist.
  • Ein alter Hebammen-Trick ist es, Babys mit lauwarmem Wasser gereinigten Allerwertesten mit Muttermilch zu benetzen und lufttrocknen zu lassen.
  • Lassen Sie sich bei uns beraten, welche Wundheilcreme jetzt am besten geeignet ist. Produkte mit spezifischen Wirkstoffen wie beispielsweise Zink, Calendula und/oder Lanolin beschleunigen den Heilungsprozess.
  • Lauwarme Bäder mit Kamille oder Eichenrindenextrakt verschaffen ebenfalls Erleichterung.
  • Rotlicht während dem und beim Strampeln nach dem Wickeln wirkt sich durch die trockene Wärme positiv aus.
  • Ernährung: Erstmal auf alle säurehaltigen Obst-, Gemüsesorten und -säfte verzichten. Auch Zuckerzusätze weglassen.

Wann zum Arzt?

Hält trotz vorstehend aufgeführter Maßnahmen das Wundsein an oder verstärkt sich, so dass die rote Farbe intensiver wird oder sogar ein pickeliger Ausschlag, Schuppungen und im Extremfall offene Hautstellen sichtbar werden – dann schnell zum Kinderarzt! So ein Ausschlag, feuerrote Pickel mit weißem Kranz, meist am After beginnend und sich ausbreitend bis zu den Oberschenkeln, weist auf eine mögliche Pilzerkrankung (Soor) hin, die mit einem ärztlich verordneten Antimykotikum (in Salben- oder Tropfenform) schnell zum Rückzug gezwungen wird.

„Kinder brauchen unsere besondere Fürsorge, weil sie unsere Zukunft sind.“
Sir Peter Ustinov

Aber ich denke, der tiefste Beweggrund, dass wir unseren Kindern besondere Fürsorge und Pflege zukommen lassen, ist, dass wir sie lieben.

 

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