Macht Nichtrauchen wirklich dick?

By | 1. September 2012

Wer mit dem Rauchen aufhört, verringert das Risiko für viele lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs, Bluthochdruck oder Schlanganfällen. Doch viele Nikotinliebhaber fürchten die Gewichtszunahme während des Entzugs.Eine französische Studie zeigt, dass man auch ohne Gewichtszunahme mit dem Rauchen aufhören kann.

Ein schwerer Schritt

Beim Rauchen verbindet sich die psychische mit der körperlichen Abhängigkeit. Nikotin ist ein Gift, auf das der Körper zunächst mit Ablehnung reagiert. Die erste Zigarette ist daher mit Übelkeit verbunden. Das leicht euphorische Gefühl mit dem ersten Zug stellt sich erst nach etwas Übung ein, dann aber löst es ähnlich gute Empfindungen aus wie gutes Essen oder Sex.

Tatsächlich galt der Tabak in seiner Heimat Amerika als bewusstseinserweiternde Droge und wurde vor allem innerhalb von Zeremonien und Ritualen konsumiert. Besteht eine körperliche Abhängigkeit, so machen sich oft innerhalb weniger Stunden die ersten Entzugssymptome bemerkbar – schwitzige Hände, Nervosität und Reizbarkeit. Dabei dauert der körperliche Entzug weitaus kürzer als der psychische – Rauchen ist an Situationen gebunden, Stress- oder Wartesituationen werden oft mit Rauchen verbunden. Hier wird das Fehlen der Zigarette besonders deutlich wahrgenommen. Um die Entzugssymptome zu lindern, greifen viele zu einem Ersatz – Schokolade und Co wirken auf das Gehirn ähnlich wie eine Zigarette: Unser Belohnungssystem wird aktiviert.

Nichtraucher – dafür dick?

Kein Wunder, wenn sich das auf der Waage bemerkbar macht. Dennoch ist Nichtrauchen immer die gesündere Alternative: Innerhalb weniger Stunden nach der letzten Zigarette beginnt der Körper sich zu regenerieren. Das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt bereits nach einem qualmfreien Tag, Geruchs- und Geschmackssinn verbessern sich bereits spürbar nach zwei Tagen.

Doch nimmt man wirklich zwangsläufig zu, wenn man das Rauchen aufgibt?

Französische Wissenschaftler verglichen dazu die Daten von mehr als 62 Studien zum Nichtrauchen auf ihre Ergebnisse bezüglich der Gewichtszunahme. Tatsächlich zeigte sich, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, in den ersten zwei bis drei Monaten im Durchschnitt 2,9 kg zunehmen, innerhalb des ersten Jahres nach dem Rauchstopp 4,7 kg. Eine kleine Gruppe (13 Prozent) nahm in dieser Zeitspanne über zehn Kilo zu – doch eine größere Gruppe (16 Prozent) verlor sogar Gewicht durch das Nichtrauchen.

Gesunde Alternative: Sport und richtige Ernährung

Diese Ergebnisse zeigen, dass ein Nikotinentzug nicht zwangsläufig mit einer Gewichtszunahme einhergehen muss. Tatsächlich handelt es sich beim Essen um eine Art Ersatzbefriedigung, der die nach Nikotin hungernden Synapsen im Gehirn anfeuert – doch die sprechen zum Beispiel auch auf Sport, gesundes Essen, Verliebtsein oder einen tollen Urlaub an.

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