Die Apotheke am Wegesrand: Von Gänseblümchen und Hopfen

By | 1. Juni 2012

Die Apotheke am Wegesrand: Von Gänseblümchen und Hopfen

Der Sommer hat gerade erst begonnen, da wird Mitte Juni bereits sein Zenit gefeiert: Am 24. Juni ist Johannistag, der Tag, an dem die Geburt von Johannes dem Täufer gefeiert wird. Nicht ganz zufällig entspricht dieses Datum der Sommersonnenwende, die bereits in vorchristlicher Zeit mit nächtlichen Feuern und Ritualen gefeiert wurde. Nach diesem Datum werden die Nächte ganz langsam wieder länger – und die Tage kürzer.

Der blühende Höhepunkt

Der Juni ist in der Intensität der blühenden Pflanzen tatsächlich der Höhepunkt des Sommers – aus diesem Grund widmen wir uns heute zwei eher unauffälligen, dennoch unverzichtbaren Pflanzen an unseren Wegesrändern: den vielfältigen Gänseblümchen und dem Hopfen.

Königliche Wiesenblume

Jetzt im Frühling gibt es kaum eine Wiese, auf der sich keine Gänseblümchen finden. Die unscheinbaren und vielzähligen Pflanzen symbolisieren den Frühling und gelten sogar als Glücksbringer. Tatsächlich haben sie durch die in ihnen enthaltenen Saponine sogar eine Heilwirkung. In der Volksmedizin wurden Gänseblümchen früher als blutreinigender Tee eingesetzt, der entwässernd und leicht abführend wirkt – genau das richtige für eine sanfte Frühjahrskur. In der modernen Medizin finden die Inhaltsstoffe der Gänseblümchen keine Anwendung mehr – zu gering ist die Heilwirkung, allerdings sind Gänseblümchen tatsächlich essbar und ihre Blütenblätter können bei Sommersalaten und anderem Gemüse als originelle Verzierung wirken. Seiner unaufdringlichen Schönheit verdankt das Gänseblümchen viele zärtliche Namen wie "Tausendschön" oder "Mondscheinblume" und wurde vom französischen König Ludwig XI. sogar in sein Wappen aufgenommen.

Kein Bier ohne Hopfen

Anders als das Gänseblümchen gehört der Hopfen bis heute zu den wichtigsten Kulturpflanzen. Der Echte Hopfen wird nicht nur für unzählige Biersorten angebaut, seine Faserstränge dienen auch als Material für Kleidung, Seile und andere Dinge. Durch die ätherischen Öle des Hopfens erhält das Bier seinen typischen bitteren Geschmack. Junge Hopfen-Sprößlinge werden im Frühjahr als "Hopfen-Spargel" geerntet – eine kostbare Delikatesse. Der wilde Hopfen ist eine Schlingpflanze, die sich an Waldrändern findet. Hopfen wird in der Pflanzenheilkunde als sanftes Beruhigungsmittel eingesetzt – innerlich als Tee und äußerlich als Badezusatz. Seine Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte an. 2007 wurde der Echte Hopfen daher zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.

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