Doch nicht vom Aussterben bedroht: Männer

By | 1. Mai 2012

Es war eine Legende, die sich besonders hartnäckig hielt: Das Y-Chromosom der Männer sei vom Aussterben bedroht. Der Grund: In den vergangenen 100 Millionen Jahren ist ein großer Teil der ursprünglichen Erbinformationen, die sich auf dem Y-Chromosom finden, verschwunden.

Dramatische Konsequenzen?

Forscher gingen aufgrund dieser Beobachtung davon aus, dass auch die restlichen Erbinformationen auf dem Y-Chromosom in Zukunft verschwinden könnten. Nun konnten amerikanische Wissenschaftler zeigen: Zumindest in den letzten 20 Millionen Jahren waren die Informationen auf dem Y-Chromosom stabil – keine Gefahr für das Y-Chromosom.

Männliches Y-Chromosom

Das Y-Chromosom findet sich nur bei Männern. Ein Mann hat Spermien mit Y- und X-Chromosomen. Trifft ein Spermium mit einem X-Chromosom auf das X-Chromosom der weiblichen Eizelle, ist der heranwachsende Embryo weiblich, trifft ein Spermium mit Y-Chromosom auf die Eizelle, wird es ein Junge. Auf dem Y-Chromsom finden sich männerspezifische Erbinformationen, die für Aussehen, Veranlagung und die Gesundheit von Männern wichtig sind.

Kein Ende der Geschlechter

Aus den ursprünglichen Beobachtungen der Wissenschaftler entstand das Gerücht, dass das ganze Geschlecht der Männer mit dem Y-Chromosom dem Untergang geweiht sei. Tatsächlich hatten die Forscher immer darauf hingewiesen, dass auch bei einem Verschwinden des Y-Chromosoms der genetische Geschlechterdualismus weiter bestehen bleibe – andere genetische Merkmale würden dann anstelle des Y-Chromosoms in den Vordergrund treten.

Beobachtungen bei Affen

Die US-Wissenschaftler untersuchten nun das Erbgut von Schimpansen und Rhesus-Affen, um eine Prognose für das menschliche Y-Chromosom abzugeben. Dabei zeigte sich, dass der Verlust von Erbinformationen auf dem Y-Chromosom eine natürliche Folge der Evolution ist, die von selbst zum Stillstand kommt. Wichtige Informationen, wie zum Beispiel die Spermienproduktion, werden nach wie vor weitergegeben. Ein entscheidender Faktor bei den Veränderungen des Erbguts ist die Anzahl der Sexpartner – je mehr die untersuchten Affen davon hatten, umso schneller verschwanden die ursprünglichen Erbinformationen.

Share on Tumblr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert