Chronische Schmerzen erfolgreicher behandeln

By | 1. März 2012

Forscher aus Wien und Mannheim haben herausgefunden, das hohe Dosen an schmerzstillenden Opiaten das Schmerzgedächtnis regelrecht ausradieren. Chronische Schmerzen entstehen, wenn durch eine Verletzung oder eine Krankheit über längere Zeit ein kontinuierliches Schmerzsignal von dem betroffenen Körperteil über das Rückenmark an das Gehirn ausgesendet wird. Dieses dauerhafte Schmerzsignal verändert die Nervenzellen- sie prägen sich den Schmerzreiz ein, und „erinnern“ sich.Die Folge: Ein anhaltendes Schmerzempfinden unabhängig von der ursprünglichen Krankheit oder Verletzung.

Neuronales Schmerzgedächtnis

Häufig bleibt dieses chronische Schmerzgefühl – auch wenn der eigentliche Auslöser durch eine Operation oder Therapie längst beseitigt ist. Betroffene leiden oft noch Jahre später unter der Schmerzerinnerung. Bisher standen Medizinern chronischen Schmerzen häufig hilflos gegenüber – da zwar das Schmerzgefühl als Symptom gelindert werden konnte, nicht aber die Ursache in Form des Schmerzgedächtnisses.

Wegweisende Erkenntnis

Jetzt haben die Wiener und Mannheimer Forscher festgestellt, dass hohe Gaben von schmerzlindernden Opiaten das Schmerzgedächtnis der Nervenzellen löschen können. Opiate werden auch heute bei der Therapie von starken Schmerzen eingesetzt – allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Die Forschungsergebnisse weisen den Weg für eine effizientere Schmerztherapie – erste Studien mit Schmerzpatienten sind bereits in Planung.

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