Nikotinpflaster lindern Alzheimer-Symptome

By | 1. März 2012

Zu einem außergewöhnlichen Ergebnis kommt eine US-amerikanische Studie, die die Wirkung von Nikotin auf die Gedächtnisleistung untersucht hat: Bei Menschen, die an der Alzheimer-Krankheit leiden, kommt es unter anderem zu einem Mangel an dem Botenstoff Acetylcholin im Gehirn, der eine wichtige Rolle für das Kurzzeitgedächtnis spielt.

Positiver Effekt bei Gedächtnistests

Bei einem Test wurden einer Gruppe Patienten, die an der Alzheimer-Krankheit im Anfangsstadium leiden, regelmäßig Nikotinpflaster aufgeklebt. Diese Versuchsgruppe schnitt bei Gedächtnistests deutlich besser ab als die Vergleichsgruppe, die ein wirkstoffreies Pflaster erhalten hatte. Die Patienten konnten sich Aufgaben besser behalten und schneller lösen. Die Merkfähigkeit und die Konzentration waren deutlich besser als in der Gruppe ohne Nikotinpflaster. Der Grund: Nikotin erhöht die Konzentration des Botenstoffes Acetylcholinkonzentration im Gehirn kurzzeitig – Erinnerungen können durch Nervenverbindungen besser "festgeschrieben" werden.

Keine Empfehlung für das Rauchen

Leider waren allerdings auch die Nebenwirkungen beträchtlich: Die Patienten, die nicht an das Nikotin gewöhnt waren, klagten über Übelkeit und Schwindel. Die Ergebnisse sind keinesfalls eine Empfehlung an lerngestresste Schüler und Studenten: Die Forscher raten davon ab, nun bei Lern- oder Konzentrationsschwierigkeiten zu Nikotinpflastern oder gar zu Zigaretten zu greifen –  Nikotin zeigt die gedächtnisfördernde Wirkung nur, wenn es krankheitsbedingt bereits einen Mangel am Botenstoff Acetlycholin gibt.

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