Kinderkrankheiten: Husten oder Keuchhusten?

By | 1. Februar 2014

Keuchhusten gehört zwar zu den klassischen Kinderkrankheiten, befällt Erwachsene aber ebenso wie Kinder. Der Unterschied: Die Symptome sind bei Erwachsenen sehr viel weniger schlimm als bei Kindern. Diese husten und röcheln besonders nachts sehr stark.

Zu Beginn unterscheidet sich eine Infektion mit Keuchhustenerregern zwar kaum von einem normalen Husten – ist aber in diesem Frühstadium besonders ansteckend. Auch die Behandlung wird mit dem Andauern der Erkrankung schwieriger. Viele Mütter hören daher genauer hin, wenn ein trockener Reizhusten außergewöhnlich hartnäckig ist und die Kinder beim Husten nach Luft zu schnappen beginnen. Bei Säuglingen können bei einer Keuchhusteninfektion sogar lebensbedrohliche Atempausen auftreten.

Erst ein harmloser Husten…

Keuchhusten ist eine bakterielle Infektion, die bis zu zwei Wochen nach der Ansteckung mit einem unspezifischen Reizhusten anfängt. Häufig kommt Fieber hinzu. Betroffene gehen zu diesem Zeitpunkt meist noch von einer normalen Erkältung aus. In dieser Phase haben sich die Erreger zunächst nur in den Lungenschleimhäuten festgesetzt. Hier vermehren sie sich ständig.

…dann nächtliche Hustenattacken

Nach weiteren zwei Wochen geht der Husten jedoch in „stakkatoartige“ Hustenattacken über, während derer nach Luft geschnappt und die Zunge herausgestreckt wird. Die Erkrankten husten bis zum Erbrechen, nachts sind die Anfälle besonders schlimm. Der Grund: Die Bakterien in der Lunge sondern Giftstoffe ab, die das Atemzentrum im Gehirn reizen. Der Körper reagiert mit Husten. Während des Schlafs ist die Konzentration der Giftstoffe besonders hoch – daher die nächtlichen Anfälle.

So früh wie möglich Antibiotika

Oftmals wird erst in diesem Stadium ein Arzt aufgesucht. Trotz antibiotischer Therapie können die Beschwerden weitere drei Wochen andauern. Während des zweiten Stadiums spricht die Infektion deutlich schwächer auf die Therapie an – die Bakterien haben sich im Körper bereits zu weit ausgebreitet. Häufig kommen sekundäre Infektionen der Ohren oder der Lunge hinzu, da die Immunabwehr durch die Bakterien herabgesetzt ist.

Hundert-Tage-Husten

Bevor Antibiotika eingesetzt wurden, dauerte eine solche Erkrankung nicht selten bis zu zehn Wochen, daher heißt der Keuchhusten im Volksmund auch „Hundert-Tage-Husten“. Eine unbehandelte Infektion kann tödlich verlaufen, in Ländern mit geringer medizinischer Versorgung sterben jedes Jahr tausende Menschen an Keuchhusten- darunter viele Erwachsene. In Deutschland gibt es eine Impfung, die vor der Ansteckung schützt.

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