Ehre, wem Ehre gebühret – Anis ist die Heilpflanze des Jahres 2014

By | 1. März 2014

Ehre, wem Ehre gebühret – Anis ist die Heilpflanze des Jahres 2014

Bereits seit dem Jahr 2003 kürt der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim (NHV Theophrastus) die Heilpflanze des Jahres, um die Erhaltung naturkundlichen Wissens zu pflegen. 2014 fiel die Wahl auf Pimpinella anisum (Anis) – eine Heil- und Gewürzpflanze mit langer Tradition.

Durch seine große Bandbreite an gesundheitsfördernden, heilenden Wirkungen hat sich der Anis, der aus Asien und den südöstlichen Mittelmeerländern den Weg in unsere Breitengrade gefunden hat, diese Auszeichnung redlich verdient.

Inhaltsstoffe: Hauptbestandteil des Anis ist ätherisches Öl mit bis zu 95 Prozent Anethol, außerdem enthält Anis Phenolcarbonsäuren, Flavonoide und Vitamin C.

Was Anis alles kann

Anis wirkt antibakteriell, gegen Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit, bei Asthma, auch eine aphrodisierende Wirkung wird ihm nachgesagt. Als sehr positiv hat sich die Anwendung von Anis bei Blähungen und Bronchitis erwiesen. Der Doldenblütler wirkt entspannend, gegen Erbrechen und unterstützend bei der Behandlung von Epilepsie. Weiter hilft Anis gegen Halsinfektionen, bei Insektenstichen und er ist harntreibend; bei Kopfschmerzen wird Anis eingesetzt; Anis ist krampflösend (Magenkrämpfe), fördert die Milchbildung bei Stillenden (deshalb wird er oft im Verbund mit Fenchel und Kümmel in Milchbildungstees verwendet), hilft gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber, ist schleimlösend, wirkt der Schlaflosigkeit entgegen, lindert Schluckbeschwerden, wirkt tonisierend, bekämpft trockenen Husten und stabilisiert die Verdauung (fördert die Speichel- und Magensaftsekretion). Allgemein ist die Anwendung von Anis bei vielen chronischen Erkrankungen zuträglich.

Da wundert es nicht, dass die Anisfrüchte bereits in der Antike, etwa in Backwaren, Verwendung fanden. Heut ist er bei uns vor allem in Weihnachtsgebäck beliebt, aber auch „hochprozentig“, so in Anisschnaps, der griechisch als Ouzo, französisch als Pastis/Pernod/Ricard oder türkisch als Raki daherkommt.

Anwendungsmöglichkeiten

In der Küche als Gewürz, zum Verfeinern von Gebäck und Süßspeisen; so verabreicht, verbessert er sowohl die Verdauung als auch die Atmung.

Anisöl, mit Trägerölen verdünnt oder in Form einer Salbenzubereitung lindert durch das Einreiben von Brust, beziehungsweise Bauch, Husten sowie Blähungen, Magen- und Darmkrämpfe.

Auch für Inhalationen bei Erkältungen ist das ätherische Anisöl gut geeignet. Ungefähr fünf Tropfen davon in heißes Wasser geben und die Dämpfe zehn Minuten einatmen. Dabei die Auge geschlossen halten.

Selbstverständlich darf reines Anisöl nicht in direkten Kontakt mit den Augen kommen, bei Säuglingen sollte es in dieser Form nicht eingesetzt werden.

Tee gegen Weh

Anistee pur bereitet man, indem ein bis zwei Teelöffel trockene Anisfrüchte mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen und nach einer Ziehzeit von etwa zehn Minuten abgeseiht werden. Optimal entfaltet sich die Wirkung, wenn die Früchte unmittelbar vor der Verwendung mit einem Mörser angestoßen werden.

Der Tee gegen erhöhten Luftdruck (Anti-Blähungs-Mischung)

100 g Teemischung herstellen (oder in Ihrer Apotheke herstellen lassen) aus je 40 g Anis- und Fenchelfrüchten mit 20 g Kamillenblüten.
Pro Tasse genügt ein Teelöffel. Aufbrühen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen, abseihen.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt frau mit dem Milchbildungstee

Einerseits verstärkt die östrogene Wirkung des Anisöls den Milchfluss – andererseits wirken die Inhaltsstoffe Babys Blähungen entgegen, da sie über die Muttermilch vom Säugling aufgenommen werden.

50 g Anis- mit 50 g Fenchelsamen und 8 g Kümmelsamen mischen.
Zubereitung wie oben.

Grundsätzlich ist die Wirkung intensiver, wenn die Früchte/Samen vor dem Aufbrühen zerquetscht/mit einem Mörser zerstoßen werden.

Wenn die Natur so viel Gutes in solche winzigen Früchte packt, sollte man sich das zunutze machen. Wir beraten Sie gern hinsichtlich der für Sie persönlich geeigneten Anwendungsform und Dosierung.

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