Muttermale sind ein Jungbrunnen

By | 1. August 2011

Muttermale sind nicht nur ein unverwechselbarer Teil des Aussehens und waren lange Zeit sogar ein unverkennbares Schönheitsmerkmal – sie sind offensichtlich sogar ein Hinweis für einen körpereigenen Jungbrunnen!

Muttermale oder Leberflecke sind gutartige Wucherungen von Hautpigmentzellen, sogenannten Melanozyten. Ob und wie viele Muttermale ein Mensch hat, hängt nicht nur mit genetischen Faktoren zusammen, sondern auch mit der Zeit, die als Kind und Jugendlicher ungeschützt in der Sonne verbracht wurde.

Jugend steckt in den Zellen

Britische Forscherinnen haben nun herausgefunden, dass zwischen dem Alterungsprozess und der Anzahl der Muttermale ein direkter Zusammenhang besteht: Wer mehr als 100 Muttermale hatte, alterte deutlich langsamer als andere. Dies zeigte sich in einer größeren Knochendichte und geringeren Falten. Den Grund dafür haben die Wissenschaftlerinnen in den Zellen entdeckt, genauer in den Chromosomen, die für die Weitergabe der Erbinformation während der Zellteilung verantwortlich sind. Diese Chromosomen werden an ihren Enden durch sogenannte Telomere geschützt. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere ein wenig – ihre Länge gibt Aufschluss über das Alter eines Menschen. Je kürzer sie sind, umso älter ist der Mensch, unabhängig von seinem Lebensalter. Menschen mit vielen Muttermalen haben überdurchschnittlich lange Telomere – und sehen deshalb einfach jünger aus. Ein Grund mehr, jedes einzelne Muttermal zu lieben!

Regelmäßige Kontrolle ist wichtig

Die meisten Muttermale sind harmlos und auch Veränderungen wie Wachstum oder Erhabenheit sind kein Grund zur Sorge: Die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Muttermal ein malignes Melanom, also Hautkrebs wird, ist gering, dennoch besteht ein Risiko dafür. Warnsignale sind Jucken, Nässen und Bluten. Wer mehr als 40 Muttermale hat, sollte sich selbst regelmäßig überprüfen und dabei nach der ABCD-Regel vorgehen:

  • A – wie asymmetrisch: Verändern sich die Umrisse des Muttermals?
  • B – wie Begrenzung: Verwischen die Konturen?
  • C – wie Color: Wechselt die Farbe, auch innerhalb des Leberflecks?
  • D – wie Durchmesser: Liegt der Durchmesser über 0,2 cm?

Sollte eines der Muttermale Anlass zur Besorgnis geben, so kann eine Kontrolle beim Hautarzt Gewissheit bringen. Ab dem 35. Lebensjahr wird alle zwei Jahre ein Hautscreening von der Krankenkasse übernommen, ohne konkreten Verdacht müssen die Kosten vorher selbst übernommen werden. Sie liegen bei etwa 30-50 Euro.

Die Entfernung eines harmlosen Muttermals hat häufig nur kosmetische Gründe – das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, verringert sie nicht, im Gegenteil bleiben oft Narben zurück. Da Muttermale ein Zeichen für jüngeres Aussehen sind – warum nicht einfach behalten?

Share on Tumblr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert