Stillen – von der Natur optimierte Ernährung für Ihr Baby

By | 1. Juni 2011

Stillen – von der Natur optimierte Ernährung für Ihr Baby

 

Nach der Schwangerschaft beginnen die ersten, gemeinsamen Wochen – voller Neugier und Freude über das neue Familienmitglied. Die meisten Frauen machen sich schon vor dem Entbindungstermin Gedanken darüber, ob sie ihr Kind stillen möchten oder nicht. Auch der Körper einer Schwangeren bereitet sich bereits auf die Stillphase nach der Geburt vor – die Hormone Östrogen und Progesteron lassen die Brust wachsen, einige Frauen bemerken kurz vor der Geburt einen Milcheinschuss.

Im Laufe der Zeit hat die Natur sich auf alle Eventualitäten vorbereitet. Auch Frauen, die nicht selbst schwanger waren, können ein angenommenes oder adoptiertes Kind stillen. Entscheidend ist dabei nur die regelmäßige Stimulation der Brustwarze. Es soll sogar Männer geben, deren Brüste Milch produzieren können.

Stillen hat viele Vorteile für das Kind und die Mutter, denn Muttermilch ist ein regelrechtes Zaubermittel für den Infektionsschutz. Die gelbe Vormilch, die zuerst in die Brust einschießt, das sogenannte Colostrum, enthält IgA-Antikörper, die den Darm des Neugeborenen vor Infektionen schützen. Bis das kindliche Immunsystem fit ist für den Kampf mit Viren, Bakterien und Co. sorgt die Muttermilch für den Nestschutz. Das bedeutet, dass die Mutter die im Laufe ihres Lebens erworbenen Abwehrstoffe mit dem Stillen an das Kind weitergibt. Muttermilch enthält außerdem Lysozym, das Bakterien abbaut und Laktoferin, das zum Beispiel vor Erregern schützt, die bei Babies Atemwegsinfektionen auslösen. In der Muttermilch sind darüber hinaus Wirkstoffe enthalten, die die Darmbakterien für eine gesunde Darmflora benötigen.

Gestillte Kinder sind weit weniger von Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen betroffen als ungestillte – einige Studien behaupten sogar, gestillte Kinder entwickelten einen höheren IQ.

Muttermilch – besser geht’s nicht!

Warum das Stillen so gesund ist, liegt auf der Hand: Es ist die von der Natur vorgesehene, perfekte Ernährung für ein Baby. Muttermilch enthält die optimale Zusammensetzung von Fett, Kohlehydraten, Vitaminen und Spurenelementen, genau richtig aufgespalten für das kindliche Verdauungssystem.

Das Saugen an der Brust fördert außerdem die Kieferentwicklung, die später wichtig für das Sprachvermögen ist. Auch für die Mutter hat das Stillen viele Vorteile: Das beim Stillen gebildete Hormon Oxytocin bewirkt eine engere Bindung an das Kind, deshalb nennt man es auch das „Kuschelhormon“. Frauen, die gestillt haben, haben ein geringeres Brustkrebs- und Osteoporoserisiko. Muttermilch muss nicht zubereitet werden, hat stets die richtige Temperatur und muss nicht extra mitgenommen werden.

Und noch einen Vorteil hat das Stillen: Der Kalorienbedarf der Mutter steigt um bis zu 800 kcal pro Tag – soviel verbrauchen Sie sonst nur bei einer Stunde anstrengendem Work-Out. Die Pfunde purzeln also fast von alleine.

Muttermilch macht Appetit auf mehr

Muttermilch nimmt den Geschmack der Ernährung der Mutter an. So gewöhnt sich der Säugling schon vor der Beikost an verschiedene Geschmäcker – und an die Lieblingsgerichte Ihrer Familie!

Nicht entmutigen lassen!

Gerade in den aufregenden ersten Tagen klappt es mit dem Stillen nicht immer. Wunde Brustwarzen, mangelnder Milcheinschuss oder sogar Milchstau können Mutter und Kind verunsichern – doch die meisten dieser Startschwierigkeiten lassen sich mit Hilfe einer Hebamme oder einer sogenannten Laktationsberaterin beseitigen.

Lesen Sie nächsten Monat: So gelingt der Start in die Stillzeit

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