Durchbruch bei Cannabis als Schmerzstiller

By | 1. Mai 2011

 

US-amerikanischen Forschern ist es erstmals gelungen, die berauschende Wirkung von Cannabis von seiner schmerzstillenden zu trennen. Schon seit langem ist bekannt, dass Cannabis einen lindernden Effekt auf chronische Schmerzen hat und das Befinden von Langzeitpatienten verbessert. In den USA wird es bereits in einigen Bundesstaaten unter strengen Auflagen als Medikament eingesetzt.

Weiche Droge Cannabis

Bisher wurde an der Verwendung von Cannabis als Medikament immer kritisiert, dass seine berauschende Wirkung potenziell süchtig machen, die Psyche verändern und einen Einstieg für stärkere, illegale Drogen darstellen kann.

Umstrittener Schmerzstiller

Nun gelang es einem Team aus Wissenschaftlern, die Wirkung des Cannabis-Stoffs Tetrahydrocannabinol, kurz THC zu entschlüsseln. Der Wirkstoff lagert sich an den sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 im Gehirn an und löst dort ein rauschartiges Gefühl aus. Die schmerzstillende Wirkung entsteht jedoch durch die Anlagerung an einem anderem Rezeptor mit der Bezeichnung GlyR. Es ist also möglich, den schmerzstillenden Effekt von Cannabis zu nutzen, ohne einen Rausch in Kauf nehmen zu müssen. Erste Versuche an Mäusen haben gezeigt, dass es möglich ist, beide Wirkweisen voneinander zu trennen.

Hoffnungen auf einen freien Cannabis-Zugang auch in Deutschland sind jedoch verfrüht: Der Effekt und die Wirkung müssen in Langzeitstudien überprüft werden, um eine medizinische Verwendbarkeit zu bestätigen.

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