Zeckenbiss – was jetzt?

By | 1. Mai 2011

Zeckenbiss – was jetzt?

 

Das Frühjahr lockt auch die weniger angenehmen Wal- und Wiesenbewohner hervor: Zecken lauern an Wiesen und Waldrändern, auf Gräsern und Büschen, um sich von vorbeistreifenden Tieren oder Wanderern mitnehmen zu lassen. Anders als oft angenommen, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern warten vor allem im hohen Gras auf vorbeistreifende Tiere oder Spaziergänger.

Zecken bevorzugen warme Körperstellen mit dünner Haut, wie zum Beispiel unter den Achseln oder an Scham- und Leistengegend. Um diese zu finden, krabbeln sie oft stundenlang auf der Haut herum. Das bietet für Wanderer und Entdecker die Möglichkeit, sich nach dem Streifzug in die Natur durch gründliches Absuchen vor einem Biss zu schützen.

Nicht jede Zecke ist gefährlich

Obwohl der Zeckenbiss selbst bis auf seltene Ausnahmen harmlos ist, können Zecken eine ganze Reihe von Krankheiten übertragen. Trotzdem ist ein Zeckenbiss kein Grund zur Panik:

Am bekanntesten unter den von Zecken übertragenen Krankheiten ist die Borreliose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die sich durch eine Rötung rund um den Biss bemerkbar macht, der sich ausbreitet. Diese sogenannte „Wanderröte“ zeichnet sich durch einen roten, oft juckenden Ring rund um ein weißes Zentrum an der Stelle aus, an dem die Zecke sich festgesaugt hatte. Zusätzlich können Fieber und Gelenkschmerzen auftreten. In Deutschland infizieren sich pro Jahr bis zu 100.000 Menschen. Die Infektion ist im Anfangsstadium gut durch Antibiotika behandelbar, kann jedoch, sofern sie unbemerkt bleibt, chronisch werden und immer wieder ausbrechen. Daher ist eine aufmerksame Beobachtung der Bissstelle auch nach Wochen wichtig.

Die Abkürzung FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese Bezeichnung ist nicht ganz richtig, denn das Virus kann auch im Herbst oder Sommer übertragen werden. Die Verbreitung ist deutlich geringer als bei Borreliose, in den Risikogebieten Süddeutschlands sind zwischen 1-5% der Zecken betroffen. Ein Biss von einer infizierten Zecke bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine Übertragung.

Bei einer Infektion kann es zu schwerem Fieber kommen, in dessen Folge sich Hirnhaut und sogar das Gehirn selbst entzünden können. Bei den meisten Betroffenen bleibt es bei grippeähnlichen Symptomen, doch auch bei schweren Verläufen sind die Chancen auf eine vollständige Genesung gut. In Deutschland gibt es eine Impfung gegen FSME, die auch nach einem Zeckenbiss verabreicht werden kann.

Keine Zeit verlieren

Lange Kleidung schützt bei einem Ausflug vor Zeckenbissen. Werden die Hosenbeine in die Schuhe gesteckt, können die kleinen Tiere nicht an den Beinen hinaufklettern. Mützen schützen vor allem Kinder davor, dass sich die Zecken in ihren Haaren niederlassen. Eine ganze Reihe von Insektenschutzmitteln wehrt Zecken ab, allerdings ist die Wirkung meist auf einige Stunden begrenzt, daher sollte man den Schutz unterwegs auffrischen.

Hat sich dennoch eines der blutliebenden Insekten festgesaugt, muss es so schnell wie möglich entfernt werden. Je länger der Saugvorgang dauert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, denn die Zecke sondert während eines Bisses immer wieder Sekret in die Wunde ab. Eine Zecke wird am besten mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange mit einer leichten Drehbewegung entfernt.

Achten Sie bei der Zeckenentfernung darauf, dass nicht Teile des Kopfes in der Haut zurückbleiben und später Entzündungen verursachen. Wenn Sie sich nicht trauen, die Zecke selbst zu entfernen, kann das ein Arzt übernehmen. Dokumentieren Sie das Datum des Bisses und machen Sie ein Foto von der betroffenen Hautstelle, um spätere Veränderungen beobachten zu können. Symptome wie Hautrötungen, Fieber und Schmerzen nach einem Zeckenbiss können erst nach einigen Wochen auftreten, dann ist der Zeckenbiss als Auslöser oft schon vergessen.

Wer in einem Risikogebiet gebissen wurden, kann die Zecken in ein feuchtes Tuch wickeln und auf eigene Kosten in einem Labor oder bei den Landesgesundheitsämtern auf Erreger untersuchen lassen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 50 Euro.

Sie haben Fragen zum Zeckenschutz oder zum richtigen Umgang mit Zeckenbissen? Sprechen Sie uns in Ihrer Apotheke an – wir beraten Sie gerne!

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