Ein Leben mit Zöliakie

Hinter dem Begriff Zöliakie verbirgt sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die sich durch Durchfälle und einen aufgeblähtem Unterleib nach dem Verzehr von Getreide bemerkbar macht. Ursache dafür ist eine Reaktion des Körpers auf das im Getreide enthaltene Gluten, das sogenannte Klebeeiweiß. Es findet sich in allen gängigen Getreidesorten, wie Weizen, Roggen, Gerste Dinkel und Hafer.

Gereizter Darm

Tritt die Erkrankung bereits im Kindesalter auf und wird sie nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu Wachstumsstörungen kommen. Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle, doch bei einzelnen Betroffenen bricht Zöliakie erst im Erwachsenenalter aus. Bleibt sie unerkannt, kann es zu wiederkehrenden Darmentzündungen kommen, da die Darmzotten des Dünndarms das Gluten nicht aufspalten können. Kommt der Darm wiederholt in Kontakt mit Gluten, stößt er die Darmzotten ab und der Darm kann nur noch eingeschränkt arbeiten. Eine Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen kann die Folge sein.

Ein Bluttest bringt Sicherheit

Ob ein Betroffener tatsächlich an Zöliakie leidet, kann durch einen einfachen Bluttest überprüft werden. Finden sich im Blut spezielle Antikörper gegen die Bestandteile von Gluten, ist von Zöliakie auszugehen.

Ein Leben ohne Gluten

Heilbar ist Zöliakie bisher nicht, Frauen sind häufiger von ihr betroffen als Männer. Die einzig wirksame Therapie ist der lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Inzwischen gibt es jedoch ein großes Angebot von glutenfreien Lebensmitteln, die auch in normalen Supermärkten erhältlich sind und geschmacklich ein angenehmer Ersatz sind. In den meisten Bäckereien kann man inzwischen auch glutenfreie Backwaren nach Vorbestellung erhalten.

Besondere Vorsicht

Wer auf Gluten allergisch reagiert, muss sich nicht nur im Umgang mit Lebensmitteln umgewöhnen: Auch die Küchenhygiene bedarf besonderer Vorsicht. Bereits die Verwendung eines gereinigten Kochtopfs oder eines Löffels, mit dem zuvor glutenhaltige Lebensmittel verarbeitet worden sind, kann zu einer allergischen Reaktion führen, denn kleinste Spuren reichen aus, um den Darm verrückt spielen zu lassen.

Durch glutenfreie Ernährung kann es auf lange Sicht zu einem Mangel an Kalzium kommen. Regelmäßige Blutuntersuchungen sind daher ratsam.

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