Eitel Sonnenschein – und keine Chance dem Sonnenbrand

By | 1. Juli 2015

Eitel Sonnenschein und keine Chance dem Sonnenbrand

„Komm‘ doch, liebe Sonne, liebe Sonne komm‘ doch bald herbei …“ wie in diesem Kinderlied beschrieben, haben wir uns sehr nach ihr gesehnt, den trüben Winter hindurch und auch in diesem Frühling, als sie sich lange in vornehmer Zurückhaltung geübt hat. Nun ist sie endlich da und uns bewusst, dass unsere Haut kaum Gelegenheit hatte, sich an „Lady Sunshine“ zu gewöhnen.
Die Sonne in Maßen zu genießen hat viele positive Wirkungen: Unser Stoffwechsel, sogar unsere Atmung und unsere Abwehrkräfte werden angeregt. Sie hellt mit Ihrem Licht nicht nur den Tag, sondern auch unsere Stimmung auf – eine vermehrte Hormonausschüttung erhöht die Lebensfreude und sorgt für gute Laune. Auch für die Vitamin D3-Bildung sind die UVB-Strahlen sehr wichtig; Vitamin D – genaugenommen ein Hormon – hilft uns bei der Kalziumaufnahme und -verwertung, damit die Knochen gestärkt werden und Muskeln sowie Nerven gut funktionieren können. Bezogen auf Osteoporose und deren Vermeidung leistet die UV-Strahlung also gute Dienste. Bei Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis wird sie medizinisch eingesetzt. Schließlich fühlen sich die wärmenden Sonnenstrahlen einfach gut an und eine zarte Bräune steht den meisten Menschen ganz gut (nicht nur zu Gesicht).   
Ein Zuviel des Guten, sich zu lange und ungeschützt der Sonne auszusetzen, kann jedoch unangenehme Folgen haben. Hautrötung und Sonnenbrand können sicht- und spürbar auftreten – bei jedem Sonnenbrand sterben viele unserer Hautzellen ab, andere verändern sich, werden geschädigt. 
Bei einer Sonnenverletzung ersten Grades ist nur die oberste Hautschicht betroffen, die sich nach wenigen Tagen ablöst. Bei einem Sonnenbrand zweiten Grades kommt es zur Blasenbildung, Pigmentstörungen können auftreten und nicht nur die Oberhaut, sondern auch das elastische Gewebe darunter wird in Mitleidenschaft gezogen; Faltenbildung wird begünstigt, die Haut altert schneller. 
Mit zu häufiger und zu starker UV-Bestrahlung kommt der Reparaturmechanismus unserer Hautzellen nicht zurecht, Veränderungen der Zellkeime können die Folge sein, mit Hautkrebs als möglicher Folge. Wenn auch wohldosierter Sonnengenuss gut für unser Immunsystem ist – eine Übertreibung erhöht die Anfälligkeit für Virusinfektionen (z.B. Lippenherpes).
Genuss ohne Reue
„Alles Gute kommt von oben“ , den gesundheitlich wertvollen Effekt von Kopfbedeckungen sollten wir, neben dem modischen, nicht unterschätzen. Einen kühlen Kopf zu bewahren ist im Sommer sehr wichtig. Hüte mit mehr Luftpuffer unter der Haube und breitem Rand taugen hier übrigens besser als knappe Kappen.
Unsere Haut müssen wir in Etappen an die starke Strahlung gewöhnen, das Eincremen mit dem richtigen Sonnenschutzmittel hilft uns dabei. Das vielfältige Angebot macht die Wahl nicht einfach. Wir beraten Sie gern und helfen Ihnen, das Passende zu finden. Mittlerweile gibt es Produkte, bei denen sich die wirksamen Substanzen in mikroskopisch kleinen Kügelchen befinden, damit sie auch in die tieferen Hautschichten gelangen. Dadurch sind diese Mittel wirklich schweiß- und wasserbeständig, bereits eine Anwendung täglich kann ausreichen. Gerade im Urlaub neigen wir dazu, jeden Sonnenstrahl ausnutzen zu wollen. Besser ist es jedoch, immer mal wieder den Schatten aufzusuchen. 
Wenn sich unsere Außenhülle mit Rötungen und Druckempfindlichkeit bemerkbar macht, war es des Guten bereits zu viel. After Sun-Lotionen/-Emulsionen aus der Apotheke verschaffen hier Linderung. Die gereizten Stellen kühlen und viel, viel trinken. Bei starken Reaktionen wie sehr intensiver Rötung/Blasenbildung und Befindlichkeitsstörungen bitte einen Arzt aufsuchen.
Gute Vorbereitung ist wichtig – das richtige Sonnenschutzmittel
Im Wesentlichen wird in Europa zwischen vier Hauttypen, bezogen auf die Sonnenverträglichkeit, unterschieden:
Hauttyp 1, Keltischer Typ: Sehr empfindlich; die Verwendung eines Sonnenschutzmittels mit LSF (Lichtschutzfaktor) 15 bis 30 wird empfohlen.
Hauttyp 2, Hellhäutiger Europäer: Empfindlich; LSF 10 bis 25 ist angebracht.
Hauttyp 3, Dunkelhäutiger Europäer: Normal empfindlich; LSF 10 bis 20 sollte reichen.
Hauttyp 4, Mittelmeer-Typ: Unempfindlich; LSF 5 bis 15 genügt.
Es macht zudem einen Unterschied, ob wir uns in unseren Breitengraden oder etwa in südlichen Ländern aufhalten (der Winkel, in dem die Strahlung auf unseren Körper trifft, ist ein anderer) – und dass heller Sand, Wasserflächen oder Schnee die UV-Einstrahlung erheblich verstärken können, sollte uns auch bewusst sein.
Ganz besonders schutzbedürftig: Unsere lieben Kleinen
Kopf, Oberkörper und -schenkel unseres Nachwuchses sollten möglichst mit leichter, lockerer Kleidung bedeckt gehalten werden. Das Schutzpigment Melanin kann erst mit zunehmendem Alter ausreichend gebildet werden. Deshalb sollten Kinder bis zum Alter von 12 Monaten nie direkt in die Sonne; selbst bei Aufenthalten im Schatten ist ein Sonnenschutzmittel wichtig.
Gute Produkte für Kinderhaut bremsen nicht nur UV-B, sondern auch UV-A-Strahlen und das gründliche Eincremen aller Körperpartien vor dem Aufenthalt im Freien ist unerlässlich. Nackt und ohne Schutz dürfen Kleinkinder nicht in die Sonne – und wenn’s auch noch so heiß ist. Bei längeren Autofahrten sollten die kleinen Fond-Passagiere ebenfalls abgeschirmt und die hinteren Seitenscheiben beschattet werden. Hier kann etwa eine Stoffwindel gute Dienste leisten, die mit dem hochgekurbelten Fenster eingeklemmt wird.
 
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