Was ist ein Leistenbruch?

By | 1. Oktober 2012

Ein Leistenbruch ist nicht, wie der Name suggeriert, ein Knochenbruch, sondern bedeutet, dass der Leistenkanal, der den Bauchraum schützt, von inneren Organen durchbrochen wird. Der Leistenkanal besteht aus Nerven, Sehnen und Muskeln und trennt die inneren Organe von den Bauchmuskeln und der Bauchhaut.

Durch Belastung und Bewegung können sich innere Organe durch zwischen dem Leistenkanal hindurchzwängen. Die Folgen sind Ausstülpungen an der Leistengegend, in denen sich Darm- und Fettgewebe befindet. Ursachen für einen Leistenbruch sind zum Beispiel das Heben von schweren Gewichten, eine Schwangerschaft oder Übergewicht.

Was sind die Ursachen für einen Leistenbruch?

Die Leistengegend muss jeden Tag starke Belastungen aushalten – jedes Husten, Lachen oder Hochheben fordert sie heraus. Kommt es zu einem Leistenbruch, macht sich das meist durch ein Ziehen in der Leistengegend bemerkbar. Später kann die weiche Ausstülpung beobachtet werden, die sich unter Druck sogar zurückschieben lässt.

Männer sind sehr viel häufiger von einem Leistenbruch betroffen als Frauen, Frauen erleiden einen Leistenbruch meistens während oder kurz nach einer Schwangerschaft. Auch Kinder, besonders Frühgeborene können einen Leistenbruch haben.

Was sind die Risiken eines Leistenbruchs?

Auch wenn ein Leistenbruch nur wenige Beschwerden verursacht, muss er in jedem Fall behandelt werden. Dies erfolgt über verschiedene Operationstechniken, die wir im nächsten Absatz vorstellen. Bei einem Leistenbruch besteht die Gefahr, dass das Darmgewebe, das sich in den Bauchraum gezwängt hat, abstirbt oder es zu Blutungen kommt.

Wie wird ein Leistenbruch behandelt?

Die sogenannte Shouldice-Methode kann unter örtlicher Betäubung und ambulant erfolgen. Der Bruch wird mit dem umliegenden Gewebe vernäht und so stabilisiert. Der Nachteil: Die Patienten dürfen danach bis zu zwei Monate lang nichts Schweres heben.

Die Methode nach Lichtenstein funktioniert ähnlich, allerdings wird hier die Bruchstelle mit einem speziellen Kunststoffgewebe stabilisiert, das im Körper bleibt. Das Fremdmaterial kann in seltenen Fällen zu Schwierigkeiten führen.

Bei der sogenannten minimal-invasiven Methode werden über zwei kleine Bauchschnitte Endoskope in den Bauchraum geschoben und ein Netz angebracht.

Bei der TEP-Methode nutzt der Operateur einen natürlichen Spalt im Bauchfell und schiebt das Endoskop hindurch. Das angebrachte Netz braucht keine Klammern, um über dem Leistenbruch fixiert zu werden. Bei der TAPP-Methode werden zwei Schnitte am Nabel und am Mittelbauch gemacht und das Netz muss mit Metallclips befestigt werden. Beides kann in der Folge zu Komplikationen führen.

Der Vorteil: Die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Leistenbruch ist sehr gering, es muss kein großer Schnitt gemacht werden. Allerdings erfolgt diese Art der Operation unter Vollnarkose. Sie ist besonders dafür geeignet, nach dem Eingriff schnell wieder belastbar zu sein.

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