Vielleicht bald wieder erlaubt: Das Salz in der Suppe

By | 1. Juli 2011

Vielleicht gesünder als gedacht: Salzreiches Essen

Salzarme Kost gilt seit langem als entscheidender Faktor, um Bluthochdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Umso überraschender sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie aus Belgien. Über acht Jahre lang begleiteten die Forscher mehr als 3500 Testpersonen – und stellten dabei einen Zusammenhang zwischen der im Urin ausgeschiedenen Salzmenge und dem Herzinfarkt-Risiko fest. Je geringer die gemessene Salzmenge war, umso größer war das Risiko, einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden.

Wodurch das erhöhte Risiko bei geringer Salzzufuhr verursacht wird, können die Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse im Fachblatt „JAMA“ vorstellten, bisher nicht erklären. Sie bestritten mit ihren Ergebnissen auch, dass der Salzkonsum eine entscheidende Wirkung auf den Blutdruck habe – lediglich der obere, systolische Wert steige durch eine vermehrte Salzaufnahme.

Die Studie hat in Fachkreisen vielfältige Kritik hervorgerufen. Viele anerkannte Studien belegen den Zusammenhang zwischen Salzkonsum, Bluthochdruck und Herzkreislauferkrankungen. Mehr als 5 Gramm Salz am Tag gelten als ungesund – dennoch überschreiten gerade in den westlichen Ländern viele Menschen diesen Grenzwert täglich.

Unvermeidbar: Salzkonsum

Wer von seinem Arzt eine salzarme Ernährung empfohlen bekommen hat, sollte trotz der neuen Studienergebnissen an ihr festhalten. Ähnlich wie Zucker ist Kochsalz nämlich in geringen Mengen in nahezu allen Lebensmitteln aus dem Supermarkt enthalten. Experten raten daher Bluthochdruckpatienten, auf frische, selbstgekochte Ernährung umzusteigen – und das Salz wegzulassen. Auch wenn der Geschmack am Anfang darunter leidet – unsere Geschmacksnerven sind lernfähig. Bald sind sie wieder sensibilisiert für scheinbar ungewürztes Essen.

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