Kalt erwischt – Hilfe bei Erkältungen

By | 1. November 2013

„Kalt“ erwischt – Hilfe bei Erkältungen

Zwei bis drei Erkältungen pro Jahr sind bei Erwachsenen völlig normal – und sie kommen grundsätzlich ungelegen. Vielleicht auch deshalb, weil gerade dann, wenn wir erhöhten Anforderungen ausgesetzt sind, unser Immunsystem nicht unbedingt zur Bestform aufläuft. Bei Kindern sind Erkältungen häufiger an der „Jahresordnung“ – acht bis zehn Mal sind nicht außergewöhnlich – ihre Abwehrkräfte sind schließlich noch am Üben. 

Unterschied grippaler Infekt – Virusgrippe / Wann zum Arzt?

So ähnlich die Bezeichnung, so unterschiedlich die Sachlage.
Während sich eine Virusgrippe mit allgemeiner Abgeschlagenheit, Kopf- und/oder Gliederschmerzen ankündigt und von schnell steigendem Fieber/Schüttelfrost begleitet wird, beginnt eine gewöhnliche Erkältung meist mit einem Kratzen im Hals und einer Schniefnase, mit Glück kommen nicht unbedingt Husten und Kopfschmerzen dazukommen. So eine Erkältung dauert eine bis maximal zwei Wochen und bereits nach 3 bis 4 Tagen tritt Besserung ein. Andernfalls, oder wenn hohes Fieber, Atemprobleme, Schluckbeschwerden, schmerzhafter, hartnäckiger Husten, gelblich-grüner Auswurf (eine bakterielle Infektion könnte die Ursache sein) und extreme Müdigkeit dazukommen, bleibt der Gang zum Arzt nicht erspart.

Winterhalbjahr – Erkältungshalbjahr
Was also ist zu tun, wenn wir voll im Trend liegen und erkältet sind?

Hygiene
Auf jeden Fall Einmal-Taschentücher benutzten und diese nach Gebrauch bitte nicht in den Papierkorb, sondern in eine extra Plastiktüte entsorgen, damit wir die Viren nicht weiter verbreiten. Aus demselben Grund öfter als gewöhnlich die Hände waschen.

Was die Großmutter schon wusste

Salbeitee ist eine Wohltat für den Hals, er eignet sich perfekt, um die Schmerzen zu lindern und hat aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften einen heilenden Effekt. Der Tee kann entweder in kleinen Schlucken über den Tag verteilt getrunken oder es kann damit ausdauernd gegurgelt werden.
Zubereitung: Einen Teelöffel Salbeiblätter mit sehr heißem, nicht mehr kochenden Wasser übergießen, zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen. Frisch zubereitet ist er am wirkungsvollsten, also im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens zu empfehlen. Auch zwischendurch Salbeibonbons zu lutschen, verhindert ein Austrocknen der Schleimhäute. Generell ist es wichtig, viel zu trinken, um die Krankheitserreger „auszuschwemmen“. Teezubereitungen und Wasser sind bestens dazu geeignet, den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu gewährleisten.

Angenehme Ruhe
Gönnen Sie Ihrem Körper jetzt mehr Ruhe und Schlaf, er wird es Ihnen mit schnellerer Genesung danken. Eine wohltuende Möglichkeit, die gereizten Schleimhäute abzuschwellen, sich zu entspannen und in Schlaflaune zu versetzen, ist ein spezielles „Erkältungsbad“ oder ein Vollbad mit Eukalyptusöl. Die entsprechenden Badezusätze haben wir für Sie vorrätig. Für das Eukalyptusbad fügen Sie dem warmen Badewasser einige Tropfen Eukalyptusöl zu. Achtung: Diese Vollbäder nicht bei stark erhöhter Temperatur oder bei Säuglingen/Kleinkindern anwenden.
Um nächtlichem Reizhusten entgegenzuwirken, eignet sich die altbewährte heiße Milch mit Honig. Der Honig sollte auf keinen Fall mitgekocht werden, das würde seine wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Außerordentlich wirkungsvoll gegen den Hustenreiz (wie bei Tante Eulalie: Ihr einziger Reiz war der Hustenreiz) ist ein Esslöffel Fenchelhonig, vor dem Zubettgehen eingenommen.
Ein weiterer Hustenkiller ist Zwiebelsirup. In ein Glas mit Schraubdeckel schichten wir abwechselnd Zwiebelscheiben und braune Kandiszucker-Stücke. Der Kandis löst sich auf und mithilfe der keimhemmenden Schwefelöle der Zwiebel entsteht ein krampflösender Hustensaft, von dem täglich vier Esslöffel konsumiert werden sollten. Auch für Kinder ist diese „süße Medizin“ bestens geeignet.

Schwitzen erwünscht – wenn Sie Ihrem Infekt gründlich einheizen wollen, mischen Sie folgenden Tee aus
30 g Lindenblüten,
40 g Holunderblüten,
20 g Thymian und
je 5 g Anis und Thymian (wir erledigen das auch gerne für Sie).
Übergießen Sie fünf bis sechs Teelöffel davon mit etwa 500 ml heißem Wasser und lassen Sie den Tee zugedeckt bis zu zehn Minuten ziehen. Danach den Tee auf- und sich selber zudecken – die beschriebene Menge ist die abendliche Dosis, damit sich die immunstimulierenden, schleimlösenden und schweißtreibenden Eigenschaften entfalten können. Bei schwachem Kreislauf ist Vorsicht geboten, was Schwitzkuren betrifft.

Wenn gar nichts mehr läuft (nicht mal die Nase) und hartnäckiger Schleim sich weigert, die Nasennebenhöhlen zu verlassen, machen wir Dampf – und zwar Kamillendampf! Richtig altmodisch mit einem Topf. Zuerst abschwellende Nasentropfen in jedes Nasenloch träufeln, das ist wichtig, damit die Dämpfe freien Zutritt haben. Wir bringen Wasser zum Kochen und bestreuen die Oberfläche mit Arzneikamille (die Qualität ist entscheidend wegen der ätherischen Öle). Danach nicht mehr beheizen oder kochen, sondern ziehen lassen. Nachdem sich die Temperatur auf ein erträgliches Maß reduziert hat, mit dem Kopf über den Topf und inhalieren; die Augen dabei geschlossen halten – ein Handtuch über dem Kopf bündelt den heilenden Dampf. Danach ruhen, gern mit dem Frottier um den Kopf gewickelt, damit die Wärme nachwirkt. Unbedingt während der Prozedur Einmal-Taschentücher bereithalten.

Was war zuerst: Das Ei oder die Hühnersuppe?
Jedenfalls ist selbstgemachte Hühnersuppe nicht nur gut für die Seele, sondern auch für den erkältungsgeplagten Körper. So eine Suppe enthält wesentliche Komponenten (unter anderem Cystein und Zink) die unser Immunsystem auf Trab bringen. „Grünzeug“ und Zutaten wie Ingwerwurzel/Chili wirken als „Turbo“. Also ran an den Kochtopf!

„No Sports“
So zuträglich sportliche Aktivitäten generell sind, beschränken Sie sich im Falle eines akuten Infektes auf gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft. Ersparen Sie Ihrem Körper alle unnötigen Anstrengungen, damit er seine Energie uneingeschränkt für die Krankheitsabwehr zur Verfügung hat. Auch auf die ansonsten in der Winterzeit sinnvollen Saunabesuche sollte verzichtet werden, wenn’s uns bereits erwischt hat. Und nochmals – weil wichtig – der Appel: Geben Sie Ruhe! „Schleppen“ Sie die Erkältung nicht mit sich durch die Gegend, sondern bleiben Sie mal einen Tag zuhause, dann können Sie umso schneller wieder Vollgas geben. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeits-, Vitamin- und Mineralstoffzufuhr (ganz wichtig: Vitamin C und Zink) – dann dürfte die Erkältung bald wieder „gegessen“ sein!
 

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