Frühjahrsmunter statt frühjahrsmüde

By | 1. Mai 2014

Frühjahrsmunter statt frühjahrsmüde

Gehen wir nahtlos vom „Winterschlaf“ in die Frühjahrsmüdigkeit über? Macht uns der Frühling schlapp? Warum fehlt uns der Antrieb, obwohl die Tage länger geworden sind und schon am frühen Morgen die Vögel fast unerträglich fröhlich zwitschern?

Bei 50 bis 60 Prozent der Menschen in unseren Breitengraden, Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer, macht sich alle Jahre wieder das große Gähnen breit. Obwohl wir als Bewohner der gemäßigten Klimazonen die wärmere Jahreszeit heiß ersehnt haben (und wir an die Umstellung gewöhnt sein sollten), macht sich ihre Ankunft nicht nur durch wärmere Luft, frisches Grün und Blütenpracht, sondern vor allem durch Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Infekt-Anfälligkeit und Kreislaufbeschwerden bemerkbar.

Ursachen für den Frühlings-„Hangover“

Aufgrund des launischen Wetters muss sich unser Körper auf ständig wechselnde Temperaturen einstellen – von einem Tag auf den anderen und auch innerhalb eines Tages kann es morgens noch leichten Frost und nachmittags 20 °C haben. Das stellt eine heftige Belastung für unseren Blutkreislauf und das vegetative Nervensystem dar – und ist man kleidungsmäßig nicht für alle Eventualitäten gerüstet, hat man sich ruck-zuck eine Erkältung eingefangen. Zumal unsere Abwehrkräfte nach dem gewöhnlich licht-, bewegungs- und vitaminärmeren Winter aufgezehrt sind.
Das Schlafhormon Melatonin ist noch schwer am Arbeiten – und plötzlich ist Frühling! Jetzt ist Serotonin gefragt, das Glückshormon, welches uns munter und fröhlich macht. Lichtreize steuern die Hormonproduktion und es leuchtet ein, dass nicht gleich die ersten Sonnenstrahlen eine ausreichende Serotonin- mit gleichzeitiger Einschränkung der Melanin-Herstellung bewirken. Unser „Hormonschalter“ steht vorübergehend noch auf „Dunkel“ und „Winter“ und es braucht etwas Zeit – etwa zwei/drei Wochen – bis er auf „Hell“ und „Sommer“ umgelegt ist. Danach sind wir hormonell gerüstet, um einen lieben langen Frühlings- oder Sommertag hellwach zu genießen.

Wie können wir den „Schalter“ schneller umlegen?

Sicher ist: Die Jalousien runterzulassen und sich Anti-Vogelgezwitscher-Watte in die Ohren zu stopfen, ist keine gute Lösung! Um unseren Körper in den Aufwach-Modus zu befördern, müssen wir uns entscheiden, den Frühling zu lieben und mit allen Sinnen zu genießen.

Hilfreich dabei ist …

  • … sich möglichst viel draußen aufzuhalten und zu bewegen – Freiluft-Ausdauersportarten wie zügiges Gehen, Radfahren oder Gartenarbeit (die Gartenarbeit wird in ihrer Funktion als Sportart gern unterschätzt) macht den Hormon-Haushalt frühjahrsfit (Serotonin- und Vitamin D-Produktion).
  • … viel zu trinken – Wasser reinigt den Körper nicht nur von außen, sondern auch von innen. Ein Glas Wasser vor dem Frühstück regt die Verdauung an. Auch Tees sind sehr empfehlenswert, um den Stoffwechsel auf Trab zu bringen, beispielweise grüner Tee (guter grüner Tee kann mehrfach aufgegossen werden, die Wassertemperatur sollte 70 °C nicht überschreiten) oder Brennnesseltee.
  • … den Speiseplan mit viel frischem Obst und Gemüse zu bereichern und sich „leichter“ zu ernähren, mit weniger tierischen Fetten und weniger „schnellen“ Kohlehydraten wie Zucker und Weißmehlprodukten machen auch den Start in den Frühling leichter.
  • … in die Sauna zu gehen oder Wechselduschen anzuwenden – das stärkt ebenfalls das Immunsystem. Wenn wir abgehärtet sind, machen uns die Wetterkapriolen weniger zu schaffen.
  • … auf eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu achten ist jetzt besonders wichtig, damit wir aus dem Frühlingstief ins Sommerhoch wechseln.

Mit diesen Tipps sind wir schnell frühlingsfrisch. Sollten sich Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit oder Infekt-Anfälligkeit hartnäckig halten, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
 

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