Mythos Verdauungsschnaps

By | 1. Januar 2015

Mythos Verdauungsschnaps

Zu gutem und reichhaltigem Essen gehört für viele Menschen auch das entsprechende Getränk, meist Rotwein oder Weißwein. Nach dem Essen wird, besonders in geselliger Runde, oft zum Verdauungsschnaps gegriffen, um die Verdauung anzuregen und das Völlegefühl zu bekämpfen.

Tatsächlich ist es aber so, dass Alkohol, der zum Essen getrunken wird, grundsätzlich die Verdauung verlangsamt. Dem Magen scheint es nach einem Schnaps zwar besser zu gehen, aber nur, weil durch den Alkohol die Muskulatur des Magens entspannt wird. Alkohol zum Essen und führt also eher dazu, dass man mehr isst und dieses Essen dann insgesamt langsamer von Körper verarbeitet wird. Nimmt man danach noch den Verdauungsschnaps zu sich, verzögert sich dieser Prozess noch weiter. Hat man während des Essens dagegen alkoholfrei getrunken, hat der Verdauungsschnaps danach im Grunde keinen Effekt. Wenn der Schnaps nach dem Essen tatsächlich hilft, dann in aller Regel auch deswegen, weil Kräuterbestandteile darin enthalten sind, zum Beispiel Anis. Diese können im Zusammenhang mit Alkohol besser wirken. Es können also wirklich Bauchschmerzen nach dem Essen verhindert werden, aber nicht, weil die Verdauung angeregt wird – und auch nur dann, wenn man einen Schnaps mit den entsprechenden Bestandteilen wählt.

Richtig ist dagegen, dass fetthaltiges Essen dazu führt, dass man nicht so schnell betrunken wird. Das funktioniert jedoch nur in beschränktem Maße, nämlich solange, wie genug Fett vorhanden ist, um den Alkohol tatsächlich binden zu können. Sinnvoll ist es aber auch, zu jedem Glas Wein ein Glas Wasser zu trinken. Der Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit, die durch das Wasser ausgeglichen wird.

Grundsätzlich sollte Alkohol nur in Maßen genossen werden. Hat man aber doch einmal ein Glas zu viel gehabt, sollte man am nächsten Tag viel trinken und etwas Salziges essen, um Flüssigkeits- und Salzhaushalt wieder auszugleichen.

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