Abtauchen in die Gesundheit: heilsame Kräuterbäder

By | 1. Oktober 2004

Abtauchen in die Gesundheit: heilsame Kräuterbäder

Warmes Wasser und der richtige Badezusatz sind wichtige Helfer bei Bagatellerkrankungen. Gerade wenn es im Herbst rasant kälter wird, wirkt ein warmes Bad belebend und erholsam zugleich. Medizinische Badezusätze enthalten meist Pflanzenextrakte, Salze und säuernde Substanzen.

Für verschiedene Beschwerden gibt es Spezialmischungen, die Sie sich in der Apotheke zubereiten lassen können. Dabei ist die Qualität von Badezusätzen für ihre Wirkung entscheidend. In unserer Apotheke sind auch getrocknete Heilkräuter zum Selbst-Zubereiten erhältlich. Eine Packungsaufschrift informiert in der Regel über die Verwendung: In den meisten Fällen werden sie mit siedendem Wasser aufgegossen und ins Badewasser geschüttet. Wer die Pflanzenstücke nicht frei im Wasser schwimmen sehen will, kann die Kräuter auch in einem Baumwollsäckchen in die Wanne geben.

Welcher Badezusatz hilft bei welchen Beschwerden?

  • Nervosität und Schlafstörungen: Hier helfen Baldrianwurzel, Melissenblätter, Hopfenzapfen, Passionsblume und Lavendelblüten. Solch ein Bad sollte vor dem Zubettgehen genommen werden. Es löst Verkrampfungen, beruhigt und begünstigt einen erholsamen Schlaf.
  • Entzündungen: Geeignet sind Kamillenblüten, Schachtelhalm und Weizenkleie. Kamille ist für ihre entzündungshemmende Wirkung besonders bekannt. Auch ein Dampfbad mit Kamillenzusatz ist ideal, um Schnupfen zum Laufen zu bringen oder um unreine Haut auf die Tiefenreinigung vorzubereiten. Der Wirkstoff Azulen der Kamille fördert die Wundheilung und eignet sich bei nässenden und juckenden Ausschlägen sowie bei schlecht heilenden kleineren Verletzungen.
  • Atemwegserkrankungen, beginnende Infekte, Husten: Baden Sie z.B. mit Eukalyptusöl, Pinienöl oder Fichtennadelextrakten. Die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle wirken heilsam auf die oberen Atemwege. Sie wirken aber auch gegen nervöse Schweißüberproduktion und gegen Klimakteriumsbeschwerden. Halten Sie nach dem Bad eine Ruhestunde.
  • Energiemangel und Müdigkeit: Rosmarin ist nicht nur eine wichtige Würzpflanze in der mediterranen Küche. Sie hat sich auch als Heilpflanze bewährt. Ein Rosmarinbad wirkt anregend und belebend; es stärkt Nerven und Kreislauf, hilft gegen das Gefühl von Schlappheit und Energiemangel, was typisch für Menschen mit niedrigem Blutdruck ist. Auch Morgenmuffel macht diese Heilpflanze munter.
  • Durchblutungsförderung, Muskelkater: Rosmarinblätter, Wacholderbeeren, Heublumen oder Arnika sind empfehlenswert. Arnika wirkt sich besonders positiv gegen Blutergüsse, aber auch gegen Muskelkater aus. Die Extrakte eignen sich zudem bei Rheuma und Durchblutungsstörungen sowie zur Unterstützung der Wundheilung.
  • Hautleiden, Schuppenflechte, Neurodermitis: Schwefel hemmt Keime und steigert die Durchblutung. Haferstroh lindert Juckreiz. Essig oder Molke stabilisieren den Säureschutzmantel der Haut. Kochsalz oder Salz aus dem Toten Meer löst Hautschuppen und lindert Juckreiz. Achtung: Salzbäder helfen gegen leichte Neurodermitis. Bei zu trockener Haut oder größeren nässenden Stellen sollten sie jedoch nicht angewandt werden. Nach jedem Bad die Haut gut einfetten!

Kneippsche Kräuterölbäder .

Diese reinen Pflanzenextrakte sind in Form von Badesalzen mit leichtem Soleeffekt oder als hautpflegende Ölbäder zu kaufen. Wir halten auch Mischungen aus verschiedenen Essenzen, die in ihrer Wirkung aufeinander abgestimmt sind, für Sie bereit. Verwöhnen Sie sich zum Beispiel mit einem Wind- und Wetterbad aus Eukalyptus, Thymian, Lavendel und Fichtennadel.

Sie sehen, gegen viele Alltagsbeschwerden ist ein Kraut gewachsen. Viele überlieferte Kräuterrezepturen sind inzwischen wissenschaftlich bestätigt. Wer sich aber ernsthaft krank fühlt, sollte nicht lange herum experimentieren, sondern zum Arzt gehen.

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