Wirkungen und Nebenwirkungen von Antidepressiva

By | 1. August 2015

Wirkungen und Nebenwirkungen von Antidepressiva

Depression ist eine schwere psychische Krankheit, die unbedingt behandelt werden muss, da sie in schweren Fällen ansonsten bis zum Suizid führen kann. Teil dieser Behandlung ist in aller Regel das Einnehmen von Antidepressiva. Mittlerweile existiert eine große Bandbreite verschiedener Medikamente, die Patienten helfen sollen. Problematisch ist allerdings, dass viele dieser Präparate auch Nebenwirkungen haben, die teils sehr gefährlich ausfallen können.

Verschiedene Antidepressiva wirken auch unterschiedlich, daher sind die genauen Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikament zu Medikament verschieden. Deswegen muss zunächst geklärt werden, ob der Patient beispielsweise besonders niedergeschlagen oder auch sehr ruhelos ist. Er nach einer Betrachtung aller Symptome wird ein Antidepressivum verschrieben, das beispielsweise stimmungsaufhellend, antriebssteigernd oder auch beruhigend oder angstlösend wirken kann.

Wie bei jedem anderen Medikament sind auch hier Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich, deswegen ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt über alle Medikamente informiert ist, die ein Patient insgesamt einnimmt.

Eines der häufigsten Antidepressiva ist Citalopram, das antriebssteigernd und stimmungsaufhellend wirkt. Während die stimmungsaufhellende Wirkung aber erst nach einigen Wochen Einnahmedauer eintritt, erfolgt die Antriebssteigerung sehr schnell. Diese Tatsache bringt das Risiko mit sich, dass die Suizidgefahr von Patienten in dieser ersten Zeit steigt. Abgesehen von dieser Gefahr kommt es bei Citalopram teilweise zu Übelkeit und Erbrechen. Weitere Nebenwirkungen können Kopfschmerzen oder auch Schlaflosigkeit sein.

Ein weiteres recht häufig verschriebenes Medikament ist Fluoxetin, das ähnlich wie Citalopram antriebssteigernd und stimmungsaufhellend wirkt und die stimmungsaufhellende Wirkung erst später entfaltet. Hier besteht ebenfalls ein höheres Selbstmordrisiko in der Anfangszeit der Einnahme. Fluoxetin kann ebenfalls Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen hervorrufen. Außerdem können unter anderem Nervosität sowie Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten.

Zu den Symptomen einer Depression können nicht nur Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit gehören, umgekehrt sind auch Ruhelosigkeit und Schlafstörungen möglich. In diesem Fall werden Medikamente verordnet, die eine beruhigende Wirkung haben. Dazu gehört beispielsweise Mirtazapin. Es soll dem Patienten dabei helfen, wieder besser ein- und durchschlafen zu können. Die möglichen Nebenwirkungen von Mirtazapin umfassen unter anderem Gewichtszunahme, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Außerdem kann es in seltenen Fällen zu Kreislaufproblemen führen oder auch zu Krampfanfällen.

Auch Amitriptylin wirkt beruhigend, aber gleichzeitig stimmungsaufhellend. Bis die stimmungsaufhellende Wirkung eintritt, vergeht auch bei diesem Medikament eine gewisse Zeitspanne. Nebenwirkungen können zum Beispiel Müdigkeit, Kreislaufprobleme oder auch Herzrasen sein, häufig kommt es auch zu Hautausschlägen und Konzentrationsstörungen. Selten kann Amitriptylin auch Nervenschäden und Wahnvorstellungen auslösen.

Außerdem kann nicht nur das Einnehmen von Antidepressiva auch unerwünschte Wirkungen mit sich bringen, sondern auch das Absetzen. Solche Medikamente sollten daher nie eigenmächtig abgesetzt werden, sondern immer nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

Viele Antidepressiva werden nicht nur gegen Depressionen eingesetzt, sondern auch bei anderen Beschwerden. So wird Amitriptylin auch gegen Schlafstörungen und chronische Schmerzen verschrieben wird. Allgemein können Antidepressiva auch noch bei Angststörungen oder in der Suchttherapie zum Einsatz kommen. Neben den genannten Medikamenten gibt es zahlreiche weitere unterschiedliche Antidepressiva, bei denen sich Wirkung und Nebenwirkungen zwar ähneln können, aber in den seltensten Fällen komplett gleichen.

Nicht nur bei Antidepressiva sollte man sich genau informieren, auch bei rein pflanzlichen Mitteln und natürlichen Stimmungsaufhellern können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten. Johanniskraut kann beispielsweise die verhütende Wirkung der Pille außer Kraft setzen. Deswegen ist es auch bei nicht rezeptpflichtigen Präparaten ganz entscheidend, sich umfassend zu informieren und sich am besten ausführlich beraten zu lassen.

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