Ein anrüchiges Thema: Käsefüße

By | 1. September 2013

Ein anrüchiges Thema: „Käsefüße“

„Hyperhidrosis pedis/plantaris“ klingt zwar nicht nach Limburger Käse, riecht aber ziemlich genau so. Und bringt die Betroffenen immer wieder in unangenehme Situationen: Bei der Anprobe im Schuhgeschäft, in Umkleidekabinen (beispielweise Gemeinschaftsumkleiden beim Sport), bei Freunden, beim Arztbesuch, bei einer privaten Einladung, bei der man unversehens vom Gastgeber genötigt wird, die Schuhe am Eingang abzustellen (und das nicht nur in Japan), oder bei einer noch privateren Einladung, bei der man am liebsten alles ausziehen würde, abgesehen von den Schuhen …

Wie kommt’s zum Schweißfuß?

Übergroße, überzählige oder übereifrige Schweißdrüsen sowie eine gesteigerte Aktivität des vegetativen Nervensystems können zu vermehrter Schweißproduktion führen, allgemein und an den Füßen. Der Schweiß an sich ist zwar geruchlos, doch wenn er sich nicht verflüchtigen kann (die Verdunstungskälte wäre es, was der Schweiß hat bezwecken wollen) gibt‘s Staunässe – ein ideales Milieu, in dem sich natürlich vorhandene Bakterien vermehren können. Diese Bakterien zersetzen fleißig den Schweiß und bilden dabei unter anderem Buttersäure, deren penetranter Geruch es uns leicht macht, unsere Schuhe blind zu orten.
Das häufige und lange Tragen massiver, dichter, fester Schuhe kann von Berufs wegen oder bei bestimmten Freizeitaktivitäten erforderlich sein und hat neben der schützenden auch eine „schwitzende“ Wirkung; Sicherheitsschuhe, Gummistiefel, Reitstiefel, die meisten Sportschuhe, Wanderschuhe, Schlittschuhe, Inlineskates, fast alle Arbeitsschuhe – ob bei der Polizei, der Feuer- oder Bundeswehr – „können“ viel, nur nicht die Füße trocken halten.

Was tun, wenn man nicht auf Schweißfüße „steht“?

Waschen: Morgens und abends die Füße lauwarm waschen und gründlich abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen.

Pflege: Wir halten ausgezeichnete Fußcremes oder -lotionen, -deodorants (duften nicht nur angenehm, sondern verringern die Schweißproduktion und/oder behindern die Schweißzersetzung, indem sie den Bakterien das Leben schwer machen), Fußpuder, geeignete Zusätze für Fußbäder und Desinfektionsspray für Sie bereit (wegen der vermehrten Bakterienbildung sollten die Innenseiten und -sohlen der Schuhe damit einmal wöchentlich desinfiziert werden).

Socken aus Naturmaterialen (Baumwolle, Wolle) verwenden und diese täglich wechseln. Synthetiksocken nehmen den Schweiß nicht auf.

Barfußlaufen und offene Schuhe zu tragen ist zwar ideal, leider in unseren Breitengraden und situationsabhängig nicht immer möglich.

Schuhe sollten aus atmungsaktivem Material (Leder, Stoff) bestehen, damit sich der Schweiß nicht ansammelt, sondern verdunsten kann. Keine geschlossenen Kunstleder-/Plastikschuhe tragen.
Weniger eingesperrter Schweiß = weniger Bakterienbildung = weniger Fußgeruch.
Wechselspiel: Wenn irgend möglich, Schuhe nicht mehrere Tage hintereinander tragen, sondern zwischendurch „trockenlegen“.

Einlegesohlen: Spezielle dünne Einlegesohlen, die regelmäßig erneuert werden, sind gut geeignet, den Schweiß aufzusaugen.

Auch wenn Ihnen die Schweißfüße nicht „stinken“ …

… sollte auf gepflegte Laufwerkzeuge und ein trockenes Fußklima geachtet werden, denn Fußpilz liebt „Feuchtgebiete“. Durch das Aufquellen der Hornhaut neigt diese eher zu Verdickungen, zur Bildung von Warzen und Blasen. Das Risiko an Fußpilz zu erkranken ist um das Drei- bis Vierfache erhöht.

Unsere Füße spielen eine wirklich tragende Rolle – und verdienen entsprechende Aufmerksamkeit!

Share on Tumblr

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *