Wenn die Milch langweilig wird – Baby erobert kulinarisches Neuland

By | 1. September 2013

Wenn die Milch langweilig wird – Baby erobert kulinarisches Neuland

Irgendwann im Alter von frühestens vier bis spätestens sieben Monaten ist der Nachwuchs, bislang mit Muttermilch oder dem entsprechenden Ersatz vollauf zufrieden, bereit für Beikost.
Plötzlich wird (neu-)gierig beobachtet, wenn andere essen; in diesem Entwicklungsstadium kann der „Noch-Säugling“ schon fast sitzen, nach etwas greifen, etwas abwehren oder sich in den Mund stecken. Manchmal zeigt sich auch ein erhöhtes Trink-/Stillbedürfnis, weil eben nach ungefähr fünf Monaten die (Mutter-)Milch alleine dem gesteigerten Energiebedarf nicht mehr gerecht wird.

Üblicher Übergang: Pürees

Es bietet sich an, den Speiseplan mit zunächst recht weichen und flüssigen Mischungen, überwiegend aus Obst und Gemüse, zu erweitern. Grundsätzlich sollten Obst und Gemüse immer geschält und ohne Kerne verwendet, bestimmte Gemüsesorten (zum Beispiel Erbsen) nach dem Kochen sehr sorgfältig püriert werden. Auch das Passieren durch ein Sieb ist eine sichere Methode, um stückige Bestandteile zu verhindern. Anfangs ist das extrem wichtig, damit Baby sich nicht verschluckt und womöglich feste Nahrungsfragmente aspiriert – der Umgang mit dem ungewohnten „Input“ muss erst nach und nach erlernt werden. Deshalb auch nicht enttäuscht sein, wenn das Angebot erstmal „dankend abgelehnt“ wird, sondern immer mal wieder einen neuen Versuch starten.
Beginnen Sie mit wenigen Teelöffeln einmal täglich, Dosis und Häufigkeit nach Bedarf erhöhen. Hier ein paar Rezeptvorschläge:

Kartoffel-Gemüse-Brei
Je 100 g Kartoffeln und wahlweise 150 g Möhren, Fenchel, Broccoli, Pastinaken, Zucchinis, Kürbis, Kohlrabi … werden in Würfel geschnitten, weichgedünstet und abschließend mit einem „Zauberstab“ püriert. Gerne etwas Butter oder Keimöl (z.B. Rapsöl) dazugeben – maximal einen halben Teelöffel. Durch Zufügen von (Koch-)Wasser oder der gewohnten Milch die Konsistenz regulieren.
So eine Kartoffel-Gemüse-Mischung lässt sich gut mit einer Fleischbeilage ergänzen:
20 g mageres Rind- oder Geflügelfleisch, gut durch, ohne Haut- und Fettreste ebenfalls gründlich püriert untermischen.

Getreideflocken mit Milch eignen sich ebenfalls hervorragend zum Herstellen eines Breies. Bis zum Alter von nahezu zwölf Monaten sollten die Flocken auf jeden Fall gekocht werden, damit ihre Inhaltsstoffe vom Baby-Organismus verwertet werden können. Eine Ausnahme bilden Instantflocken, die so beschaffen sind, dass sie sich bereits in warmer Milch gut auflösen und aufschließen.

Beispiel Reisbrei (ab dem sechsten Monat):
20 g Reisflocken mit 100 ml Vollmilch aufkochen, ein bis zwei min. köcheln, mit
100 ml kalter Vollmilch und
4 TL Apfelsaft mischen – fertig.
Diesen Brei kann man aufpeppen mit ein paar Löffeln Obstmus, selbst hergestellt (siehe folgend) oder ganz bequem aus dem Gläschen.

Feines Bananen-Birnen-Mus
Circa 100 g reife Banane mit 150 g Birnenstückchen und etwas Wasser oder Milch zu Mus verarbeiten – fertig! Statt mit Birne kann auch mit Apfel oder Aprikose kombiniert werden, Babys bevorzugen am Anfang gerne Püree-Kombis mit gekochten statt rohen Äpfeln.

Babykost auf Vorrat

Keine Lust, täglich ein Stück Gemüse und eine halbe Kartoffel zu kochen? In dem Fall bietet sich die Produktion im größeren Stil an. In 190 bis 200 g-Mahlzeiten portionieren und gleich nach dem Abkühlen einfrieren. Es versteht sich von selber, dass diese Tiefkühlkost innerhalb eines Monats verbraucht werden solle.
Zum Einfrieren eignet sich etwa Kartoffel-Gemüse-Brei (zubereitet wie oben) aus 1 kg Gemüse und 500 g Kartoffeln.
Oder Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei aus 1 kg Gemüse, 500 g Kartoffeln und 200 g Fleisch. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, sie werden bald herausfinden, welche Zutaten besonderen Zuspruch finden.

Verzichtet werden sollte im ersten Lebensjahr auf
Nüsse, auch in zerkleinerter Form (die werden gefährlich, wenn Baby sie „in den falschen Hals“ bekommt
… Zucker in jeglicher Form. Konditioniert den Nachwuchs auf Süßgeschmack, beeinträchtigt die Darmflora, begünstigt Karies – egal ob es sich dabei um Fruktose, Glukose, Dextrose, Maltodextrin, Apfel- oder Birnendicksaft handelt. Honig und Ahornsirup können bei den Kleinsten sogar Allergien auslösen.
… Gewürze, Geschmacksverstärker, künstliche Aromen.

Viel Spaß beim Entdecken neuer Genuss-Welten! Und sollte die Zeit für Handgemachtes manchmal knapp sein: Kein Problem; wir führen hochwertige, genau auf das Alter abgestimmte Beikost, vom praktischen „Gläschen“ bis zum Instant-Brei, die Ihnen und Ihrem Kind den Einstieg in die Nahrungsvielfalt sicher und angenehm machen.

 

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