Erfolgreiche Zahnpflege Teil II, Schulkinder

By | 1. September 2013

Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe mit dem Start ins Zahnleben befasst haben, dreht es sich jetzt um die sinnvolle Weiterführung. Ab dem Schulalter ist der Nachwuchs grundsätzlich in der Lage, eigenhändig zu putzen; doch es bedarf weiterhin der Unterstützung und des wachsamen Auges der Erwachsenen, damit alles sauber und glatt läuft.

Häufigkeit und Technik

Auf jeden Fall morgens und abends sowie nach den Mahlzeiten sollte das ausgiebige Zahnbürsten erfolgen. Einmal am Tag ist auch eine gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder Interdentalzahnbürste angesagt.
Die KAI-Technik (erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und schließlich die Innenseiten der Zähne putzen) sollte sich bereits automatisiert haben. Training ist alles. Ein immer gleiches, systematisches Vorgehen sorgt dafür, dass allen Zahnflächen die gleiche Aufmerksamkeit zukommt, nicht nur denen, die auf den ersten Blick sichtbar sind. Die Dauer der Aktion sollte jeweils zwei bis drei Minuten betragen. Nützlich sind spezielle Zahnputz-Zeitnehmer, Sanduhren und elektrische Zahnbürsten mit Timer.

Werkzeug

Zahnbürste und deren Kopf sollten, egal ob „handbetrieben“ oder elektrisch, den kindlichen Ausmaßen, Mund und Händen, angepasst sein. Und was dererlei „Hardware“ betrifft, haben kleine wie große Leute folgende Gemeinsamkeit: Was selber ausgesucht wurde, wird auch lieber benutzt! Also auf jeden Fall den Nachwuchs zum Einkauf der Utensilien mitnehmen; es gibt verschiedene ansprechende Designs und es macht auch Spaß, gemeinsam das bevorzugte auszusuchen.
Außerdem sollten weiterhin Kontaktfluoride angewendet werden. Wir beraten Sie gern hinsichtlich geeigneter Produkte und halten unter anderem fluoridhaltige Kinderzahnpasta für Sie bereit. Auch das Auftragen von Fluoridlack auf die gefährdeten Kauflächen (Sechs-Jahr-Molaren) kann sinnvoll sein, sprechen Sie hierauf Ihren Zahnarzt an. An glattem, sauberen, fluoridgehärtetem Zahnschmelz (Dentin) rutscht Karies förmlich ab.

Unser Freund der Zahnarzt

Angst vor dem Besuch beim Dentisten war gestern. Heute gehen wir und unsere Kinder gerne zweimal jährlich zur zahnärztlichen Kontrolle um Tipps zu erhalten, prüfen zu lassen, ob sich beim Nachwuchs Kiefer und Zahnstellung regelrecht entwickeln und um quasi die Lorbeeren für unsere effektive Zahnpflege einzuheimsen.

Motivation und Kontrolle

Wie bei sämtlichen erzieherischen Maßnahmen ist auch in Bezug auf die Zahnhygiene das vorbildliche Verhalten der Erwachsenen das wirksamste Instrument. Man könnte noch so viel darüber erzählen – richtig überzeugend und glaubhaft wird alles erst durch das gute Beispiel.
Warum nicht nach dem gemeinsamen Essen ein kollektives Zähneputzen mit gegenseitiger „Gründlichkeits-Abnahme“ veranstalten? Die erwachsenen Zähne (weil ausmineralisiert und deshalb härter) sind den kindlichen gegenüber immer noch im Vorteil, deshalb unbedingt auf gründliche, weitgehend rückstandslose Säuberung achten.
Motivierend für Kinder sind auch Bonussysteme, mit deren Hilfe das gewissenhafte Zähneputzen einerseits für Eltern und Kinder dokumentiert wird, und andererseits eine direkte Belohnung für die fleißigen Putzer herausspringt; die Ansage: „Wenn Du regelmäßig Deine Zähne putzt, bekommst Du keine Karies.“ ist für Grundschüler möglicherweise zu diffus und zu abstrakt, als dass sie dadurch versessen auf’s Zähneputzen werden könnten. Ein Zahnputzkalender, auf dem täglich Striche gemacht oder Smileys aufgeklebt werden, ist reell. Wenn dann noch die Belohnung auf dem Fuße folgt (beispielsweise nach 14 Smileys für zwei Wochen lückenloses Zähneputzen gibt’s den selbstgebackenen Lieblingskuchen/ eine gemeinsame Radausfahrt/einmal Minigolf spielen … je nach Neigung) dürfte das ein Ansporn sein. Doch das wertvollste Geschenk der Verantwortlichen (meistens der Eltern) an ihre Schützlinge ist ganz klar nicht einer dieser Boni, sondern der Fakt, dass die Grundlage für ein zahngesundes Leben geschaffen worden ist (wenn auch dieser primäre Nutzen den Kindern erst sehr viel später bewusst wird).
Sollten Zweifel bezüglich der Gründlichkeit und Effektivität der Zahnpflege bestehen, könnte auch mal nach dem Familien-Zähneputzen eine Runde ausgegeben werden – eine Runde Zahnfärbetabletten! Das sorgt manchmal für Überraschung/Erheiterung und offenbart die Stellen, wo sich noch Zahnbelag versteckt.

So gepflegt sind weder in den ersten Schuljahren noch in der Zeit danach Probleme mit den Zähnen zu erwarten. In der nächsten Ausgabe, Teil III dieser Reihe, widmen wir uns den speziellen Umständen, denen bei der Zahnhygiene Jugendlicher und junger Erwachsener Rechnung getragen werden sollte, das Thema „Zahnspangen“ wird hier eine wesentliche Rolle spielen.

 

 

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