Unterschätzte Heilpflanze
Zu Unrecht – wie Forscher aus Würzburg jetzt erklären: Die Kapuzinerkresse ist die Arzneipflanze des Jahres 2013. Ursprünglich aus Südamerika stammend, machen die Wissenschaftler nun auf ihre vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften aufmerksam, die sie ihren schleimlösenden und entzündungshemmenden Inhaltsstoffen zu verdanken hat.
Die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse sind Vitamin C und Glucosinolate, die vom Körper in Senfölglykoside verwandelt werden und für den charakteristischen scharfen Geschmack verantwortlich sind.
Traditionelle Inka-Arznei
Bereits die Inkas benutzten die Kapuzinerkresse als Schmerz- und Heilmittel. Die Inhaltsstoffe der Blüten und Blätter wirken schleimlösend, antibiotisch und werden daher bei Husten, Halsschmerzen und zur Vorbeugung von Erkältungen eingesetzt. .
Ab dem 18. Jahrhundert wurde Kapuzinerkresse aufgrund ihres hohen Vitamin-C Gehalts auch in Europa zur Behandlung von Skorbut eingesetzt.
Der Name Kapuzinerkresse geht auf die Form der Blätter zurück, die an eine Mönchskapuze erinnert, zum anderen vom althochdeutschen Wort cresso, das soviel wie "scharf" bedeutet. Der lateinische Name Tropaelum verweist auf ein antikes Siegessymbol.
Antibiotika aus der Natur
Wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkstoffe könnte Kapuzinerkresse Antibiotika bald als natürliches Antibiotika ersetzen. In Verbindung mit Meerrettichwurzel bietet die Pflanze möglicherweise bald eine mit Antibiotika gleichwertige Behandlungsmöglichkeit von Sinusitis, Blasenentzündung und akuter Bronchitis. Durch den verbreiteten Einsatz von Antibiotika sind viele Keime inzwischen immun gegen die Antibiotika-Therapie. Forscher überall auf der Welt suchen deshalb fieberhaft nach Alternativen – Kapuzinerkresse könnte eine davon sein. Gleichzeitig wirkt Kapuzinerkresse auch gegen Pilzbefall und eröffnet so einen weiteren Einsatzbereich.