Vergiftungen: Verschluckte Badezusätze nicht immer harmlos

By | 1. April 2005

Vergiftungen: Verschluckte Badezusätze nicht immer harmlos

Bunt, rund und wohlriechend. Mamis Badetabletten und -perlen sehen für kleine Kinder verlockend aus. Wenn Kinder Badesalz vernascht haben, drohen lebensbedrohliche Vergiftungen.

Kleine Kinder sind neugierig. Schmeckt das auch so gut wie es aussieht? Schon wandert das bunte Etwas in den Mund. Rund 100.000 Mal pro Jahr verschlucken Kinder in Deutschland Dinge, die nicht verschluckt werden sollten. In 90 Prozent der Fälle bleibt das folgenlos, die Eltern atmen erleichtert auf. Tödliche Vergiftungen sind mit 20 bis 40 Fällen pro Jahr selten.

Schäumende Tenside meist ungefährlich. Verschlucken von wachsaktiven Substanzen, so genannten Tensiden, geht in der Regel glimpflich aus. Sie sind in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in Kosmetika enthalten. Auch Badetabletten und -perlen bestehen überwiegend aus Tensiden. Zusätzlich sind unterschiedliche Duftstoffe wie ätherische Öle und wirksame Substanzen wie Mineralsalze, Algen, Kohlenhydrate oder andere Stoffe beigemischt. Diese zugesetzten Stoffe sind meist in derart kleinen Mengen enthalten, so daß eine Vergiftung durch sie unwahrscheinlich ist.

Große Gefahr: Badesalz! Hat das Kind Badesalz verschluckt, besteht möglicherweise Lebensgefahr! Die Badezusätze können Kochsalz enthalten. Wir benutzten es häufig in der Küche, aber bei Kleinkindern reicht schon eine Menge von drei bis sieben Gramm, also etwa ein Teelöffel, um zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung zu führen. In einem solchen Fall muss das Kind umgehend per Notarzt in eine Klinik gebracht werden.

Erste Hilfe vor Ort: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie den Giftnotruf anrufen oder schnell einen Arzt aufsuchen. Gegen die Blähungen und Bauchschmerzen, die Tenside verursachen, können dem Kind Entschäumer gegeben werden. Diese Mittel gibt es rezeptfrei in unserer Apotheke. Auf keinen Fall sollte das Kind zum Erbrechen gebracht werden, wenn es Badeperlen oder -tabletten geschluckt hat. Dadurch könnte etwas von der schäumenden Substanz in die Lunge geraten. Lassen Sie es gar nicht erst zum Vergiftungsfall kommen: Heben sie alle Haushaltchemikalien, auch Seifen und Zahnpasta, so auf, dass ihr Kind sie nicht von allein erreichen kann. Im Notfall sollten sie notwendige Präparate im Haus haben und damit umgehen könne. Wir beraten Sie.

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