Warum muss man beim Zwiebelschälen ?weinen??

By | 1. März 2005

Warum muss man beim Zwiebelschälen „weinen“?

Eine heiße Zwiebelsuppe – das schmeckt und wirkt Wunder gegen Husten, Heiserkeit und Erkältungen. Wenn da nicht das Zwiebelschneiden wäre. Die Augen brennen, die Tränen kullern, und die Hände riechen noch nach Stunden zwieblig. Warum ist das so?

Der „Tränenfaktor“ heißt Alliin.

Schneidet man eine rohe Zwiebel an, werden eine Menge Zellen verletzt. Dabei trifft die chemische Verbindung Alliin auf ein bestimmtes Enzym, welches Alliin zu dem Tränen treibenden Gas Propanthialsulfoxid weiterverarbeitet. Das Gas vermischt sich mit der Luft und gelangt schon bald ans Auge. Dort löst es sich im dünnen Tränenfilm. Es entsteht dann eine geringe Menge ätzende schwefelige Säure, spürbar durch ein starkes Brennen im Auge. Als Abwehrmaßnahme beginnt das Auge zu tränen, um sich des Reizstoffes zu entledigen. Zudem stimuliert der leicht stechende Zwiebelgeruch die Tränendrüsen über die Nase. So wird seit Jahrhunderten beim Zwiebelschneiden geheult…

Lässt sich die Zwiebel austricksen?

Das ätzende Gas, das der Zwiebel bei jeder Verletzung entweicht, ist ein Schutz der Pflanze vor ihren Fressfeinden. Zum Schutz der Augen bleiben nur die alten Haushalttipps: Zwiebel vor dem Schneiden zehn Minuten ins Eisfach legen, dann verflüchtigt sich das Gas weniger schnell. Oder die Zwiebel unter Wasser schneiden, so dass sich das Gas nicht in den Augen sondern direkt „vor Ort“ löst und zum großen Teil fortgespült wird. Dabei waschen Sie dann aber auch einen Teil der gesundheitsfördernden Wirkstoffe weg. Einen zuverlässigen Schutz wäre in der Tat auch eine Taucherbrille, weil Sie keine Luft von außen ans Auge lässt.

Entscheiden Sie selbst, je nachdem, wie sehr Sie beim Zwiebelschneiden leiden. Ob Träne oder nicht, verzehren Sie das gesunde Gemüse reichlich. Wir wünschen guten Appetit!

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