Husten: Lungenreinigung mit Hochdruck
Im Durchschnitt erwischt es uns 2 mal im Jahr: Erkältungen sind in der kalten Jahreszeit häufig, und oft begleitet von kräftigem Husten. Auch, wenn es manchmal sehr unangenehm ist, Husten kann man nicht unterdrücken. Ein Reflex sorgt dafür, dass Fremdkörper geschossartig aus den Atemwegen nach draußen geschleudert werden. Diese schnelle, nicht willentlich gesteuerte Aktion erfüllt eine wichtige Schutzfunktion: Die Atemwege werden in Sekundenbruchteilen von eingedrungenen Fremdkörpern befreit.
Was sind die Hustenauslöser?
Das sind zum Beispiel Getränke oder Speisenstücke, die beim Verschlucken versehentlich in die Luftröhre gelangen. Eine heftige Hustenattacke schleudert die unerwünschten Eindringlinge dann schnell aus der Luftröhre nach draußen. Und das ist gut so. Nicht auszudenken, was passierte, wenn wir solcher Fremdstoffe nicht entledigen könnten. Unsere Lunge könnte bald ihre Aufgabe, nämlich die Atmung und Sauerstoffaufnahme, nicht mehr wahrnehmen. Auch Schleim, der sich bei einer Erkältung vermehrt in den Bronchien bildet, löst den Hustenreflex aus, ebenso reizende Gase. Selbst eine Reizung im Gehörgang oder im Verdauungstrakt kommt als Ursache infrage.
Aufreibend! -Ein nicht endender Hustenreiz.
Zu Beginn einer Erkältung tritt häufig ein quälender Reizhusten auf. Das Immunsystem wehrt sich gegen eindringende Viren und schüttet vermehrt Entzündungsbotenstoffe wie Histamin aus. Sie reizen die Nervensensoren in der Schleimhaut der Atemwege. Es folgt starker Hustenreiz mit heftigen Hustenattacken. Dieser Husten entsteht also, weil die Schleimhäute „leiden“, er befördert kein Sekret aus den Atemwegen. Der trockene Husten strapaziert die ohnehin entzündeten Schleimhäute von Kehlkopf, Rachen, Luftröhre und Bronchien zusätzlich. Das dauernde Husten strengt an und kann das Ein- und Durchschlafen erschweren. In der Regel legt sich der trockene Reizhusten nach wenigen Tagen. Bei stark angegriffenen Atemwegen kann er sich jedoch über Wochen halten.
Mittel gegen trockenen Reizhusten:
Hustenreizdämpfende Medikamente wirken entweder direkt im Hustenzentrum des Gehirns oder an den Rezeptoren (d.h. den „Antennen“ der Nerven) in den Atemwegen. Zu den wirksamsten Hustendämpfern gehören Codein und Dihydrocodein. Sie sind rezeptpflichtig, da sie morphinartige Nebenwirkungen mit sich bringen. Rezeptfrei erhalten Sie bei uns Wirkstoffe wie Dextromethorphan, Clobutinol, Pentoxyverin und Dropropizin. Aber auch mit pflanzlichen Arzneien können wir Ihnen in der Apotheke weiterhelfen. Wir führen spezielle Fertigpräparate und Teemischungen mit Auszügen aus Isländisch Moos, Sonnentau, Spitzwegerich, Eibisch und Malvenblüte. Sie alle bilden eine schützende Schicht auf den Schleimhäuten.
Mittel, die das Abhusten bei starker Sekretproduktion fördern:
Entwickelt sich bei einer Bronchitis Sekret in den Atemwegen, ist die reinigende Funktion des Hustens erwünscht und darf nicht unterdrückt werden. Fest sitzender Schleim bildet nämlich idealen Nährboden für Keime und kann die Erkrankung verschlimmern. Schleimlösende Mittel sind beispielsweise Acetylcystein (ACC) , Ambroxol und Bromhexin. Sie unterstützen die Selbstreinigung der Lunge. Auch Auszüge aus Thymian, Efeu, Primel, Senegawurzel und Kapland-Pelargonie lösen den Schleim. Wohltuend und befreiend wird auch die mäßige(!) Anwendung ätherischer Öle, wie Eukalyptus, Thymian, Pfefferminze oder Latschenkiefer, empfunden.
