Quälendes Ohrenrauschen: Tinnitus

By | 1. Februar 2005

Quälendes Ohrenrauschen: Tinnitus

Tinnitus – ein dauerhaftes Piepen und Rauschen im Ohr, das sich nicht abstellen lässt. Mit circa drei Millionen Erkrankten in Deutschland wird dieses Phänomen zu einer Zivilisationskrankheit. Woher kommen diese Ohrgeräusche?

„Piepende Ohren“ kennt fast jeder.

Kurzfristige Ohrgeräusche oder ein Ohrensausen hat jeder Vierte schon einmal erlebt: Plötzlich zischt, rauscht oder pfeift es im Ohr und alle anderen Geräusche in der Umgebung werden übertönt. Auslöser können stressige Situationen oder laute Geräusche, wie etwa bei einem Rockkonzert sein. Normalerweise hören die Geräusche im Ohr aber von selbst nach kurzer Zeit wieder auf. Anders beim Tinnitus: Die Geräusche lassen sich nicht mehr abstellen und verüben beim Betroffenen einen regelrechten Psychoterror.

Unterschiedliche Tinnitus-Formen.

Beim Tinnitus kann die Lautstärke der Ohrgeräusche sehr unterschiedlich sein. Außerdem hören manche die Geräusche nur einseitig, andere wiederum haben ein Rauschen auf beiden Ohren. Tinnitus-Symptome können schlagartig einsetzen oder sich langsam einschleichen und sich dann innerhalb weniger Stunden zu einem Dauerton steigern.

Tinnitus-Ursachen: Mangeldurchblutung, Stress oder Knall.

Ohren stehen immer auf Empfang. Sie sind stets gefordert und aufnahmebereit. Und dabei sind sie hochempfindliche und äußerst anfällige Sinnesorgane.

  • Eine mögliche Tinnitus-Ursache ist eine Schädigung der für die Schallübertragung zuständigen Haarzellen im Innenohr, z.B. durch eine Durchblutungsstörung oder durch extremen Lärm. Reizüberflutung und Stress werden ebenfalls als wichtige Ursachen vermutet.
  • Eines ist sicher: Ein kurzes extrem lautes Geräusch – ein Knall – kann die Gehörzellen dauerhaft schädigen und einen Tinnitus nach sich ziehen. Man spricht dann von einem „Knalltrauma“. Ohrgeräusche werden häufiger bei Männern als bei Frauen festgestellt, weil Männer oft in Berufen mit hoher Lärmbelastung arbeiten. Jugendliche, die regelmäßig sehr laute Musik hören, sind ebenfalls überdurchschnittlich oft von Tinnitus betroffen.
  • Aber auch organische Ursachen können sich hinter den Ohrgeräuschen verbergen. Dazu gehören u.a. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Veränderungen an den Halswirbeln. Klären Sie dauerhafte Ohrgeräusche also unbedingt mit Ihrem Arzt ab.

Was tun im Akutfall?

Treten Ohrgeräusche das erste Mal bei Ihnen auf, legen Sie alles zur Seite, womit sie gerade beschäftigt sind und kommen Sie zur Ruhe. Wenn es nach mehreren Stunden dann immer noch bei Ihnen „piept“, melden Sie sich beim Hals-Nasen-Ohrenarzt. Wenn die Beschwerden nämlich von einer Schädigung der kleinen Haarzellen im Innenohr herrühren, können diese nur innerhalb weniger Tage revitalisiert werden. In der Regel werden Sie dann zunächst durchblutungsfördernde Medikamente oder Infusionen bekommen. Achtung: Wenn sie schlagartig einen Hörverlust feststellen, dann sollten sie unverzüglich (!) einen Arzt aufsuchen, um einen dauerhaften Höhrverlust zu verhindern.

Ein Tinnitus wird als chronisch bezeichnet, wenn die Akutbehandlung erfolglos geblieben ist und die Ohrgeräusche mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern. Wenn der quälende Ton im Ohr sich erst einmal eingenistet hat, beherrscht er bald den Alltag. Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Depressionen können folgen. Zur Verminderung von Tinnitus-Beschwerden beraten wir Sie gerne.

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