Plötzliche ?Gesichtsattacke? – Was sind Trigeminus-Schmerzen?

By | 1. Februar 2005

Plötzliche „Gesichtsattacke“ – Was sind Trigeminus-Schmerzen?

In den Unterkiefer schießt urplötzlich ein starker Schmerz, nach Sekunden ist er vorbei. Bis zu hundert Mal am Tag kann das passieren. Schätzungsweise 4 von 100.000 Personen erkranken pro Jahr an diesem Gesichtsschmerz. Diese so genannte Trigeminusneuralgie tritt meist nach dem 50. Lebensjahrs auf und betrifft Frauen häufiger als Männer.

Was sind die Ursachen?

Der Trigeminus-Nerv verzweigt sich nach dem Austritt aus der Schädelhöhle in drei Äste: Er zieht über das Ohr erstens in Richtung Augen, zweitens Richtung Oberkiefer und drittens Richtung Unterkiefer. Bislang konnte die Forschung noch nicht eindeutig klären, wie es zu den Schmerzen an den dortigen Nervenenden kommt. Vermutet wird, dass verkalkte Gefäße gegen die Nerven drücken. In seltenen Fällen kann es sich auch um einen Tumor handeln. Aber auch Kauen und Sprechen können „einfach so“ eine Neuralgie auslösen.

Wie kann behandelt werden?

Ungeeignet zur Behandlung sind Schmerzmittel, denn Ihre Wirkung setzt zu spät, erst nach den Schmerzattacken ein. Therapeuten setzen deshalb auf Medikamente, die der Qual vorbeugen. Dabei handelt es sich in der Regel um Antiepileptika. Sie blockieren die Weiterleitung von Schmerzimpulsen. Der meistverschriebene Wirkstoff ist hier das Carbamazepin. 

Allerdings helfen bei ca. einem Drittel bis zu der Hälfe der Patienten nur noch operative Eingriffe. Der Operateur hat hier zwei Möglichkeiten. Entweder „polstert“ er die gereizte Nervenstelle mit einer speziellen Kunststofffaser gegenüber dem verkalkten Gefäß ab – oder er blockiert die Schmerzweiterleitung im Nerv durch Anwendung von Hitze oder Einspritzen von Alkohol. Beide Methoden haben eine hohe Erfolgsquote.

Wenn Sie unter starken oder häufig auftretenden Schmerzattacken in diesem Bereich leiden, dann suchen Sie bald einen Arzt auf. Lassen Sie sich nicht von einem drückenden Nerv die Lebensfreude nehmen.

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