Warum träumen wir?

By | 1. Januar 2005

Warum träumen wir?

Jeder hat das schon erlebt: Kurz nach dem Aufwachen steckt einem noch ein faszinierender Traum in den Gliedern. Doch schon nach den ersten Versuchen, die Traumszenen in den Tag zu retten, verblasst die fabelhafte Geschichte.

Was sind Träume?

Glaubt man der Psychoanalyse, sind Träume verschlüsselte Botschaften aus dem Unterbewusstsein, die es zu deuten gilt. Ein Ereignis, das wir aus dem Bewusstsein verdrängt haben, soll aufbereitet werden. Die Hirnforschung hat neue Traumthesen. So seien Träume Halluzinationen, teils wahllos, teils gezielt abgerufene Inhalte unseres Gedächtnisses. Sie sind wirr und bizarr, enthalten aber meist mindestens eine Spur von wirklich Erlebtem.

Denken wir im Schlaf?

Bisher ist es nicht gelungen, die nächtlichen Gedankenaktivitäten unseres Kopfes genau zu verstehen. Man vermutet, dass beim Träumen mehrere Dinge ablaufen:

  • Es wird die Flut der tagsüber aufgenommenen Sinneseindrücke mit dem eigenen Vorwissen im Gedächtnis verglichen, bewertet und verknüpft. Sinneseindrücke ohne Bezug werden als „Datenmüll“ aus dem Gedächtnis gelöscht, um das Gehirn nicht zu überfordern.
  • Zudem wandern die vom Gehirn als wichtig eingestuften Informationen in den Langzeitspeicher.
  • Neben diesen Aufräumarbeiten im Speicher bearbeitet das Gehirn nachts Probleme, die wir tagsüber bei vollem Bewusstsein nicht lösen konnten und die nach einiger Grübelei ins Unterbewusste versunken sind. Manchmal spürt man nach dem Aufwachen sogar einen regelrechten Aha-Effekt.

Lernen im Schlaf. Ist das möglich?

Vokabeln vom Tonband im Schlaf pauken? Das nützt nichts. Aber es macht Sinn, erst zu büffeln und dann zu schlafen, weil die gelernten Vokabeln fester im Schlaft gespeichert werden und dann leichter abrufbar sind. Schlafforscher empfehlen: Nicht bis zum letzten Moment vor einer Prüfung büffeln, sondern rechtzeitig aufhören und für ausreichend Schlaf sorgen.

Warum wiederholen sich manche Träume?

Es gibt Träume, die in regelmäßigen Abständen auftauchen – meist sind es Albträume. Offenbar bedarf es mehrerer Nächte, um eine Krise, ein Versagensgefühl oder ein schweres Erlebnis im Traum zu verarbeiten. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass durch das Träumen nach und nach seelische Verletzungen geheilt werden können.

Warum vergisst man Träume so rasch?

Grundsätzlich verwirft das Kurzzeitgedächtnis nach und nach alle Information. Da nur das Kurzzeitgedächtnis während des Träumens für uns arbeitet ist dies auch der Grund für das schnelle Vergessen.

Wir wünschen Ihnen einen guten und erholsamen Schlaf!

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