Warum verlassen Schlafwandler ihr Bett?

By | 1. Januar 2005

Warum verlassen Schlafwandler ihr Bett?

Viele Kinder und Jugendliche wandeln im Schlaf. Schlafwandler sind schwer zu wecken und an ihre nächtlichen „Ausflüge“ können sie sich nicht erinnern…

Echtes Schlafwandeln, fachsprachlich als Noctambulismus oder Somnambulismus bezeichnet, ist sehr selten, dafür aber spektakulär: Richtige Schlafwandler richten sich im Bett auf, blicken starr geradeaus, stehen auf und gehen in einen anderen Raum. Sie öffnen Türen, bereiten sich etwas zu essen, manche ziehen sich sogar an und verlassen das Haus. Dabei steuern Sie immer eine starke Lichtquelle an. Aus diesem Grund wurden Schlafwandler früher auch als „mondsüchtig“ bezeichnet. Allerdings ist nicht bestätigt, dass helle Vollmondnächte die Wandellust der Schlafenden erhöhen.

Nachtwanderung mit Unfallrisiko:

Über die Ursachen des Schlafwandels herrscht immer noch Unklarheit. Es handelt sich wohl um Störungen im Biorhythmus, bedingt durch körperliche oder geistige Unausgeglichenheit. Auslöser können also fiebrige Erkrankungen oder veränderte Lebensbedingungen sein, denn Kinder verarbeiten Erlebtes in der Nacht besonders stark. Das Phänomen ist nicht ungefährlich: Zwar bleiben die Schlafwandler beim Umherlaufen in Ihrer gewohnten Umgebung, können aber über Hindernisse stolpern und sich verletzen oder sind tagsüber äußerst übermüdet.

Nach der Pubertät bleiben sie meist im Bett:

Schlafwandeln endet meist in der Pubertät. Mit zunehmender körperlicher und seelischer Stabilität verschwindet das Schlafwandeln. Beginnen Erwachsene damit, kann daraus ein Dauerzustand werden. Dann liegt wahrscheinlich ein ernstes psychologisches Problem vor.

Kann man behandeln?

Bei Kindern sind schon harmlose Veränderungen in der Familiensituation, ein Umzug, ein neues Geschwisterchen oder eine leichte Krankheit Auslöser des Schlafwandelns. Daher ist es sinnvoll, die Ursache und nicht das Wandeln an sich zu bekämpfen. Was tun, wenn das eigene Kind erstmalig schlafend durch die Wohnung wankt? Begleiten Sie den Wanderer vorsichtig ins Bett zurück, ohne ihn absichtlich aufzuwecken. Sprechen Sie mit dem Kind am nächsten Tag darüber. Machen Sie auf keinen Fall ein Drama aus der Sache.

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