Oberschenkelhalsbruch durch Osteoporose
In neun von zehn Fällen ist Osteoporose die Ursache für einen Bruch des Oberschenkelhalses. An dessen Folgen versterben viele. Die Knochenschwäche betrifft überwiegend ältere Frauen. Wenn die Knochen zu dünn werden, kann schon ein einfacher Sturz zu diesen Komplikationen führen. Um das Sturzrisiko zu vermeiden, sollten alte Menschen Stolperfallen in der Wohnung wie etwa lose Kabel beseitigen. Vor allem aber sollte man in jungen Jahren vorbeugen.
Welches sind die Risikofaktoren?
Mit fortschreitendem Alter verliert jeder Mensch an Knochenmasse, aber nicht jeder bekommt Osteoporose. Manche Risikofaktoren kann man beeinflussen, andere nicht. Frauen haben meist einen leichteren Knochenbau als Männer und mit dem Eintritt in die Wechseljahre nimmt die Östrogenproduktion deutlich ab. Frauen sind also von Natur aus eine Risikogruppe.
So bleiben die Knochen stark:
Milchprodukte: Etwa bis zum 30. Lebensjahr steigt die Knochendichte, es wird mehr Knochensubstanz auf- als abgebaut. Danach kehrt sich der Prozess um. Bei Frauen ist dieser Verlust nach dem Eintritt in die Wechseljahre maximal. Deshalb gilt als oberstes Gebot: Junge Menschen müssen möglichst starke Knochen aufbauen, und zwar mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung. Für den Aufbau gesunder Knochen sollten Erwachsene täglich mindestens 1.000 Milligramm Kalzium zu sich nehmen. Wichtige Kalziumlieferanten sind Milch, Milchprodukte und grüne Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Basilikum und Lauch. Unter bestimmten Umständen müssen nahrungsergänzende Kalziumpräparate eingenommen werden, um die ausreichende Versorgung mit diesem Mineralstoff zu sichern.
Sonne und Vitamin D: Vitamin D3 ist für den Übergang des Kalziums vom Darm ins Blut verantwortlich. Vitamin D wird normalerweise durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. Eine Zufuhr in Tablettenform kann aber nötig sein. Wegen der Gefahr einer Überdosierung sollte die Tageshöchstdosis nicht überschritten werden bzw. die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.
Sport: Knochen müssen beansprucht werden um kräftig zu bleiben. Nicht jede Sportart wirkt vorbeugend. Sportarten mit einer mäßigen Stoßbelastung auf die Knochen können vor Osteoporose schützen. Dazu gehören Tennis, Squash, Aerobic, Walking oder Joggen sowie gezieltes Krafttraining. Schwimmen und Radfahren sind zwar ebenfalls gesund, wirken aber nicht nennenswert auf die Knochenmasse.
Östrogene: Östrogene sind für den Knochenerhalt wichtig. Wird der abgesunkene Östrogenspiegel der Wechseljahre durch Hormongaben wieder aufgefüllt, kann man die Knochenmasse erhalten. Die Hormonersatztherapie, d.h. eine Kombination von Östrogen und Gestagen, ist die effektivste Methode zur Vermeidung von Knochenschwund bei Frauen. In der Diskussion steht allerdings immer wieder ein erhöhtes Krebsrisiko.
Kalzitonin: Das natürliche Hormon Kalzitonin unterstützt den Kalzium- und Knochenstoffwechsel. Als Medikament für Frauen in den Wechseljahren vermindert es den Knochenverlust und ist bei fortgeschrittenem Knochenabbau schmerzlindernd. Meist wird es als Injektion oder auch als Nasenspray verabreicht.
SERM: Die Abkürzung steht für „Selective Estrogen Receptor Modulators“. Dabei handelt es sich um neue Substanzen, die eine östrogenähnliche Wirkung auf die Knochen haben. Hierzu gehört auch das Raloxifen, welches zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren verwendet wird. Der Vorteil von Raloxifen ist, dass das Risiko für Gebärmutterschleimhaut- und Brustkrebs nicht durch die Einnahme erhöht wird.
Bisphosphonate: Diese Präparate können eine bestehende Osteoporose-Erkrankung aufhalten. Sie sind sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet. Auch zur Vorbeugung können sie eingesetzt werden.
Bei erhöhtem Osteoporoserisiko kann der Zustand der Knochen mit einer Dichtemessung ungefährlich und schmerzlos überprüft werden. Eine Verminderung der Knochendichte lässt sich dann frühzeitig erkennen, bevor die Spätfolgen auftreten.
