Verschiedene Kopfschmerztypen richtig unterscheiden

By | 1. November 2004

Verschiedene Kopfschmerztypen richtig unterscheiden

Es gibt drei wichtige Typen von Kopfschmerzen, die jeder kennen sollte, um richtig damit umzugehen und dem Arzt differenziert die Symptome schildern zu können. Hier unser kleiner Kopfschmerz-Lehrgang:

Spannungskopfschmerzen – alles drückt.

Stress, Zeit- oder Leistungsdruck sind die häufigsten Ursachen. Man steht unter Anspannung, die sich über den Kopf zu entladen versucht. Beim Spannungskopfschmerz fühlt sich der Kopf an, als wäre er in einen zu engen Helm gedrückt, der den Kopf immer mehr zusammenpresst. Beide Kopfseiten schmerzen dumpf und drückend oder ziehend. Nacken, Schultern und sogar der Rücken können in Mitleidenschaft gezogen sein. Schwindel und Übelkeit können dazu kommen. Spannungskopfschmerzen dauern wenige Stunden, in schlimmen Fällen bis zu einigen Tagen an. Als episodisch werden die Schmerzen bezeichnet, wenn sie nur unregelmäßig hin und wieder auftreten, chronisch sind sie dagegen, wenn sie in einem Zeitraum von mindestens einem halben Jahr täglich wiederkehren.

Migräne – mit und ohne Sinnesstörung.

Unverwechselbares Merkmal: höllische Kopfschmerzen nur auf einer Kopfseite, eher pochend und stechend. Bei vielen Migränikern kündigt sich eine Migräneattacke mit Heißhunger, ungewöhnlicher Müdigkeit oder Hyperaktivität schon einen Tag zuvor an. Setzen dann die Kopfschmerzen ein, gesellen sich bald Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit dazu. Das kann bis zu vier Tagen dauern. Bettruhe in dunklen Räumen ist da meist die einzige Milderungsmöglichkeit. Eine Migräneform mit kürzerer Kopfschmerzphase, die die Betroffenen aber ebenso sehr einschränkt, ist die Migräne mit Aura: Es beginnt mit Flackern und Flimmern vor den Augen, manche Betroffene haben sogar einen „blinden Fleck“. Die Hände oder Füße kribbeln und fühlen sich taub an. Deutliches Sprechen fällt schwer. Plötzlich setzen im Bereich der Schläfe oder um ein Auge hämmernde oder pulsierende Kopfschmerzen ein. Bestehen die Aura-Symptome länger als eine Stunde, sprechen die Mediziner von einer Migräne mit verlängerter Aura. Dann sollten sie baldmöglichst einen Arzt um Rat fragen, das Schlaganfall-Risiko könnte stark erhöht sein. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die eine Migräne auslösen: Unter den Lebensmitteln sind dies für viele Rotwein und Käse.

Clusterkopfschmerzen – eher selten.

Die wohl heftigste aller Kopfschmerzarten ist zum Glück selten. Ihre Ursache ist noch weitgehend unbekannt. Die Schmerzen treten gehäuft im Frühjahr und Herbst auf (engl. Cluster = Häufung). In einer Stirnhälfte oder Augenhöhle attackieren unerträgliche Schmerzen mehrmals täglich bis zu zwei Stunden lang den Kopf des Betroffenen. Danach folgen wieder schmerzfreie Monate. Vor allem, wenn diese Kopfschmerzen mit allergieartiger Augenrötung, verengten Pupillen, Tränenfluss und Schnupfnase einhergehen, sind die Symptome eindeutig. Opfer von Clusterkopfschmerzen können jedoch relativ gut Vorsorge treffen: Meiden von Alkohol und Nikotin, grellem Licht und dem Aufenthalt in großen Höhen.

Wann zum Arzt?

Wenn regelmäßig Kopfschmerzen auftreten ist es nie sinnvoll auf eigene Faust Schmerzmittel einzunehmen, auch wenn diese rezeptfrei erhältlich sind. Sind Kopfschmerzen erst einmal chronisch geworden, wird eine Behandlung immer schwieriger. Anhaltende Kopfschmerzen sind immer ärztlich abzuklären.

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