Chronischer Schmerz muss nicht zur Endlosqual werden

Akuter Schmerz hat eine Warnfunktion. Die Hand an der Herdplatte – schon ziehen wir sie reflexartig weg. Chronische Schmerzen haben sich dagegen verselbständigt und halten an, auch wenn die Ursache beseitigt ist. Die Situation erhärtet sich, wenn die Familie, Freunde und Kollegen den Schmerz nicht verstehen oder akzeptieren und den Betroffenen zum Hypochonder erklären. Die Ursachen für chronische Schmerzen können Arzt und Patient oft nur mühsam und in enger Zusammenarbeit aufdecken. Für die richtige Diagnose und Therapie sind erfahrene Spezialisten erforderlich.

Zu den häufigsten chronischen Schmerzarten zählen: Kopfschmerzen (vor allem Migräne), Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparats (z. B. rheumatische Erkrankungen, Osteoporose), Nervenschmerzen (z. B. Trigeminus-Neuralgie) und Schmerzen nach Operationen.

Wie können chronische Schmerzen behandelt werden?

Den Medizinern steht eine Palette medikamentöser und nicht-medikamentöser Maßnahmen zur Verfügung. Basis einer korrekten Schmerzanalyse und -Therapie ist ein individueller Behandlungsplan. Schmerzverlauf und Behandlungserfolg werden in einem Schmerztagebuch festgehalten.

Medikamentfreie Schmerztherapie:

• Akupunktur
• Entspannungstechniken
• Krankengymnastik
• Massagen
• Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS, auf die Haut geklebte Elektroden)
• Verhaltenstherapeutische Verfahren zum Umgang mit Schmerz

Schmerztherapie mit Arzneimitteln:

• starkwirksame Schmerzmittel (Analgetika) vom Typ der Opiate (verhindern, dass die Schmerzsignale das Gehirn erreichen)
• andere Schmerzmittel (Analgetika) (wirken abgesehen von Paracetamol auch entzündungshemmend) (z.B. Paracetamol Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac)
• Moderne Antidepressiva
• Triggerpunkt-Injektionen (an besonders druckempfindlichen Stellen, den Triggerpunkten, im Muskel- und Skelettsystem)
• Neurochirurgische Implantate, die mit Elektro-Impulsen Schmerz lindern