Lärm macht krank, auch wenn er ?leise? ist?

By | 1. Oktober 2004

Lärm macht krank, auch wenn er „leise“ ist…

Bei Lärm leiden nicht nur die Ohren, sondern das gesamte Wohlbefinden. Nicht nur sporadischer Krach, auch Dauerbeschallung in mäßiger Lautstärke schlaucht. Fatal, dass die meisten Menschen die ständigen Geräusche um sich herum gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Die permanente Geräuschkulisse während der Arbeit, z.B. in Form einer rauschenden Klimaanlage, Motoren im Straßenverkehr und Geschirrgeklapper in der Kantine hört man schon gar nicht mehr. Doch die Geräusche können zu Ärger und Unzufriedenheit führen. Körperliche Stress-Symptome wie Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen und Magen-Darm-Beschwerden können sich anschließen. Untersuchungen zeigen, dass das Herzinfarkt-Risiko durch dauerhaften Lärm mittlerer Stärke um gut 20 Prozent steigt.

Was tun? Sie sollten hin und wieder bewusst für Stille sorgen und in sich hineinhorchen, am besten mit Entspannungsübungen. Dazu benötigen sie nur eine Decke, um es sich auf dem Boden bequem zu machen, evtl. Ohrstöpsel (gibt es in unserer Apotheke) und ein wenig Zeit. Legen Sie sich ausgestreckt auf den Rücken, Hände auf den Brustkorb, und atmen Sie fünfmal tief ein und wieder aus. Dann die Hände auf den Bauch legen und wieder fünfmal langsam tief ein- und ausatmen. Anschließend die gleiche Prozedur mit den Händen auf dem Becken und danach fortgestreckt vom Körper durchführen. Probieren Sie diese Entspannungsübung mit und ohne Ohrenstöpsel aus. Achten Sie auf Ihren „inneren Klang“. Hat sich Ihre Geräuschwahrnehmung während der Übung verändert? Sind ihnen bestimmte Geräusche bewusster geworden?

Zur Vorbeugung gegen lärmbedingte Gesundheitsschäden, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, sich häufig und bewusst Stille zu gönnen. Drehen Sie nach einem tumultreichen Arbeitstag zu Hause nicht gleich die Stereoanlage voll auf und knipsen Sie nicht sofort den Fernseher an. Gönnen Sie sich mindestens einmal am Tag Lautlosigkeit und konzentrieren Sie sich ab und an auf die zarten und leisen Töne Ihrer Umwelt, z.B. bei einem Waldspaziergang.

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