Feuchte Wunden heilen schneller

By | 1. Juli 2004

Feuchte Wunden heilen schneller

In Fällen von aufgeschürften Kinderknien oder kleineren Verletzungen heißt es oft: „Eine Wunde braucht Luft“. Hautärzte sehen das heute anders. Aufgeschürfte Kinderknie oder kleinere Verletzungen heilen in einem feuchten Milieu schneller. Man weiß inzwischen, dass eine Verletzung am besten heilt, wenn man sie möglichst sich selbst überlässt.

Feuchtigkeit unterbindet die Schorfbildung.

Die Verkrustung einer Wunde stoppt die Blutung und hält Krankheitserreger ab, das ist ihr eigentlicher Zweck und eine sinnvolle natürliche Einrichtung. Im trockenen Schorf werden aber gleichzeitig auch Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren inaktiviert, die dann nicht mehr der Regeneration des Gewebes zur Verfügung stehen. Ärzte folgern deshalb, dass ein feuchtes Milieu vorteilhaft ist. Wird die Wunde feucht gehalten, entstehen außerdem weniger Narben, und bei richtiger Handhabung sind Infektionen zudem seltener.

Für Alltagswunden:

Gel-Pflaster und sanfte Reinigung. Seit vielen Jahren gibt es im Krankenhaus für Druckgeschwüre großflächige feuchte Wundauflagen. Dieser Aufwand ist für kleine Alltagsverletzungen nicht erforderlich. Um ein Austrocknen der Wunde zu verhindern, reicht schon ein so genanntes Gel-Pflaster. Es verschließt die Wunde, hält sie feucht und enthält keine zusätzlichen medizinischen Wirkstoffe. Vorsicht vor Desinfektionsmitteln! Nur selten sind für kleine Wunden Jod oder ähnliche Substanzen notwendig, eher sind sie schädlich, weil sie das Gewebe angreifen und seine Neubildung behindern. Empfehlenswert ist eine sanfte Wundreinigung mit Ringerlösung, die der Gewebeflüssigkeit sehr ähnlich ist und nährende Aminosäuren enthält. Ferner kann auf 0,9-prozentige Kochsalzlösung zurückgegriffen werden. Fragen Sie in unserer Apotheke nach.

Die Wunde selbst enthält die heilenden Substanzen.

Ein Gel-Pflaster erhält die Wundflüssigkeit. Körpereigene wundheilungsfördernde Substanzen werden verstärkt in das Gewebe transportiert. Das wasserdichte Gel-Pflaster sollte nur alle drei bis vier Tage gewechselt werden.

Infizierte Wunden sollten nie selbst behandelt werden.

Ist eine Wunde infiziert, so ist sie rot und geschwollen. Sie fühlt sich heiß an, und pocht oder eitert. Ein Arztbesuch ist hier unumgänglich. Lassen Sie es nicht so weit kommen – mit der richtigen Wundversorgung können Sie sich schützen.

Share on Tumblr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert