Was hilft gegen Babys Verdauungsprobleme?

By | 1. Juli 2004

Was hilft gegen Babys Verdauungsprobleme?

 

Säuglinge können sich nur langsam an die Nahrungsaufnahme gewöhnen. In den ersten Lebensmonaten gibt es deshalb immer wieder kleine Schwierigkeiten mit der Verdauung. Um welche Probleme handelt es sich und was kann man dagegen tun?

Aufstoßen und Spucken:

Aufstoßen nach dem Trinken ist nichts Ungewöhnliches. Durch leichtes Spucken verliert das Baby nicht soviel Nahrung, dass ein Mangel entstehen könnte. Die Erscheinung verschwindet fast immer, wenn das Kleine eine sämige, stärkehaltige Nahrung erhält. Stößt das Kind äußerst häufig und schwallartig auf, weiß der Kinderarzt Rat, der dann meist das Andicken der Nahrung mit einem Spezialprodukt empfiehlt.

Blähungen:

Ein unreifes Verdauungssystem, in dem unkontrolliert Gase entstehen, das Schlucken von zuviel Luft beim Trinken oder eine Unverträglichkeit z.B. gegenüber Laktose (Milchzucker) kann Ursache schmerzender Blähungen sein. Verdaut der Säugling den Milchzucker nur ungenügend, kommt es zu Gärung und Gasbildung in den unteren Darmabschnitten. Eine nahezu laktosefreie, leicht verdauliche Spezialnahrung wird dann nötig sein. Blähungen durch Luftschlucken, etwa durch das Trinken von Luftbläschen in der Säuglingsnahrung lassen sich vermeiden, wenn das Fläschchen nur kurz und kräftig geschüttelt wird, bis das Pulver aufgelöst ist. Der Milchschaum sollte nicht mitgefüttert werden. Um Schaumbildung zu verhindern und Gaseinschlüsse im kindlichen Verdauungstrakt zu „entschärfen“ (auch bei gestillten Kindern), kann man einige Tropfen eines „Entschäumers“ verabreichen oder der Flasche zufügen. Fragen Sie uns danach.

Verstopfung:

Leidet ein Baby unter Flüssigkeitsmangel, stellt sich meist Verstopfung ein. Deshalb sollte es viel trinken. Bei nichtgestillten Kindern sind die Windeln in der Regel zwei bis dreimal am Tag voll. Wenn der Stuhlgang für mehr als drei Tage ausbleibt, so spricht man von Verstopfung. Gegen Verstopfung helfen zusätzliche Teerationen oder aber stärker verdünnte Milchfläschchen, eventuell versetzt mit etwas Milchzucker (sofern verträglich). Verstopfungen sind auch oft bedingt durch Überdosierung des Milchpulvers. Zubereitungshinweise auf der Packung also einhalten! Bauchstreicheln und ein entspannendes Babybad helfen ebenfalls. In der Umstell Phase vom Stillen zu fester Nahrung treten am häufigsten Verstopfung oder zu harter Stuhl auf. Falls das Baby große Probleme beim Stuhlgang hat, kann man Ihm notfalls mit einem Glycerinzäpfchen oder einem Babyklistier Erleichterung verschaffen.

Durchfall:

Erst wenn die Stühle häufig und wässrig sind, handelt es sich um Durchfall. Sprechen Sie grundsätzlich mit Ihrem Kinderarzt, wenn Sie das bei ihrem Kind feststellen. Bei Durchfall ist vor allem die genügende Flüssigkeitszufuhr mit Elektrolyten zum Ausgleich des hohen Wasser- und Mineralstoffverlustes wichtig. Eine Mineralstofflösung aus unserer Apotheke kann den Verlust ausgleichen. Wir führen außerdem Spezialnahrung gegen Durchfallerkrankungen. Das beruhigt den Darm und normalisiert das Körpergewicht, ohne den empfindlichen Organismus zu belasten.

Bifiduskeime unterstützen das Säuglings-Immunsystem:

Gestillte Säuglinge leiden seltener unter Verdauungsbeschwerden als „Flaschenkinder“. Gesundheitsfördernde Bifidusbakterien kommen natürlicherweise in hoher Zahl im Darm von gestillten Säuglingen vor, weil bestimmte Stoffe in der Muttermilch diese Bakterien fördern. Sie bilden einen natürlichen Schutz gegen unerwünschte Krankheitskeime und regeln die Verdauung. Nach dem Stillen nimmt ihre Konzentration leider erheblich ab. Es folgen Verdauungsprobleme, weil der kindliche Organismus zunächst nur bedingt mit der neuen Situation zu Rande kommt. Eine probiotische Milchnahrung kann diese wertvollen Kulturen von außen wieder zuführen. Dadurch erhält das Baby eine natürliche Verdauungshilfe. Die Bakterien passieren ungehindert durch Magen- und Gallensäuren und nehmen ihre Hilfsaktivität im Darm auf, wo sie unerwünschte, krankmachende Keime verdrängen. Probiotische Milchnahrung gibt es für Kinder ab dem vierten Lebensmonat, so dass auch Säuglinge, die nicht gestillt werden, von einer gesunden Bifidusbesiedlung des Darmes profitieren. 

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