Erst Sonne, dann Pickel und Pusteln: Mallorca-Akne

By | 1. Juni 2004

Erst Sonne, dann Pickel und Pusteln: Mallorca-Akne

Statt makelloser Bräune ist nach dem Sonnenbaden genau das Gegenteil passiert: Hässliche Pickel und rote Pusteln sind entstanden. Bei Aknepatienten trifft durch UV-Strahlung oft schlagartig eine Besserung der Beschwerden ein, denn Sonne reduziert Talgsekretion und Entzündungsbereitschaft. Dagegen kann es andere mit sonst gesunder Haut wie aus heiterem Himmel treffen: plötzlich leiden sie an der gefürchteten Mallorca-Akne: Dekolletee, Schultern und Arme sind mit juckendem, quaddeligen Ausschlag übersät.

Was ist Mallorca-Akne?

Mallorca-Akne ist eine Hautreaktion. Einige Tage nach dem ersten intensiven Sonnenbad des Jahres im Frühjahr oder am Beginn des Urlaubs tritt sie auf. Es handelt sich um eine der häufigsten lichtbedingten Hauterkrankungen in Mitteleuropa. Da die Reaktion auch durch UV-A-Strahlung entsteht, bietet selbst Fensterglas keinen Schutz.

Sonnenallergie durch Kosmetika

Mallorca-Akne trägt zwar den Namen der bekannten spanischen Ferieninsel, doch die Pickel und Pusteln können überall durch Sonne hervorgerufen werden. Freie Radikale, d.h. Substanzen, die sehr leicht mit anderen Stoffen Verbindungen eingehen können, bilden sich in der Haut unter Strahlungseinwirkung. Reagieren sie mit Fetten – etwa solchen in Kosmetika – ergeben sich Verbindungen, die Entzündungsreaktionen auslösen. Besonders die Bereiche der Haarfollikel sind betroffen. Wechselwirkungen von Kosmetika oder Medikamenten mit der Sonne sind daher Ursache der Mallorca-Akne. Oft reicht schon ein einziges Sonnenbad, wenn die dabei verwendete Sonnenmilch, oder Körperlotion bestimmte Emulgatoren oder Fette enthält.

Wichtigste Maßnahme: Raus aus der Sonne!

Wer unter dieser Sommerplage leidet, für den gilt als oberste Regel: Sonne strikt meiden. Die unangenehmen Pusteln verschwinden meist wieder, wenn man sich im Schatten aufhält. Übrigens bräunt die Haut auch im Schatten, man braucht daher keine Angst haben, blass zu bleiben. Das geht langsamer und ist gesünder. Medikamente gegen allergische Reaktionen, so genannte Antihistaminika, können bei schwierigeren Fällen ebenfalls helfen.

So kann man vorbeugen:

  • Zur Vorbeugung gegen kosmetisch bedingte Sonnenallergie sollte die gesamte Hautpflege auf lipid- und emulgatorfreie Pflegeprodukte umgestellt werden. Für das Sonnenbad sollten nur fettfreie Lichtschutzmittel (Sonnengels) verwendet werden.
  • Viele Sonnenempfindliche versuchen mit der Einnahme von Beta-Carotin einer lichtbedingten Hautreaktion vorzubeugen. Auch die vorbeugende Einnahme von Kalzium kann möglicherweise dazu beitragen, die allergischen Hautsymptome zu verringern.
  • Nicht immer müssen Medikamente oder Kosmetika der Grund für unreine Haut nach dem Sonnenbad sein. Wärme lässt uns stärker schwitzen, Bakterien können sich auf der feuchten Haut ansiedeln. Es ist deshalb sehr wichtig, die Haut im Sommer besonders gut zu reinigen.

Aufpassen bei Akne-Medikamenten!

Schädlich können auch Salben oder Medikamente z.B. gegen Akne in Wechselwirkung mit der Sonne auf die Haut wirken, zum Beispiel wenn sie Tetrazycline (Breitband-Antibiotika) enthalten. Es können dann unschöne, dauerhafte Pigmentflecken entstehen. Auch andere Substanzen, wie etwa Vitamin-A-Säure oder Benzoylperoxid wirken äußerst negativ unter Sonneneinwirkung: Sie verdünnen die oberste Hautschicht und erhöhen somit die Lichtempfindlichkeit.

Fragen Sie uns nach verträglichen Sonnenschutzprodukten und lassen Sie sich zu jedem Medikament ausführlich von uns beraten, wenn Sie im Sommer viel Haut zeigen wollen. Denn Vermeidung von Schäden ist für die Gesundheit das Beste.

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