Werden wir zu oft geröntgt?

By | 1. März 2004

Werden wir zu oft geröntgt?

Für die Entdeckung der Röntgenstrahlen erhielt Conrad Wilhelm Röntgen vor etwa 100 Jahren den Nobelpreis. Heute wird kaum ein Volk so oft durchleuchtet wie die Deutschen. Pro Jahr machen Ärzte 100 Millionen Aufnahmen, die 23 Millionen Schnappschüsse der Zahnärzte ausgenommen.

Röntgenstrahlen können Krebs auslösen. Doch nur so können Ärzte festes Gewebe im Körperinneren sichtbar machen. Glücklicherweise wird das Röntgen aber immer strahlungsärmer und auch Sie selbst können einiges tun, einem Zuviel an Strahlung zu entgehen. Lesen Sie unsere Tipps.

Verständigungsmängel zwischen Arzt und Patient vermeiden.

Häufig fallen unnötige Zweit-Aufnahmen an. Sie kommen durch einen Arztwechsel oder eine Operation zustande. Das Dilemma: Die einen Ärzte fragen nicht, ob bereits ein Röntgenbild existiert. Die anderen verlassen sich nur auf eigene Aufnahmen. Der Patient sollte deshalb vorhandene Röntgenaufnahmen in jedem Fall mit in die Praxis bringen. Ärzte sind verpflichtet, die Aufnahmen auszuhändigen. Deshalb rät die Röntgengesellschaft: „Patienten sollten unbedingt fragen, ob eine Aufnahme wirklich nötig ist.“

Uni-Kliniken und Spezial-Praxen mit strahlungsarmen Geräten aufsuchen.

In Einzelpraxen arbeiten zum Teil unzeitgemäße Geräte mit hohen Strahlendosen, und Ärzte wenden eigene Geräte gerne an. 80 Prozent aller Aufnahmen werden nicht vom Radiologen vorgenommen. Erforderte jedes Röntgen, wie in anderen Ländern üblich, eine Überweisung zum Radiologen, würde sich die Zahl der Aufnahmen deutlich verringern. Die neuesten High-Tech-Geräte, die vorwiegend in Uni-Kliniken und Radiologie-Praxen stehen, kommen mit einer viel geringeren Strahlenmenge aus als die alten Apparate.

Ultraschall und Kernspin als Alternativen nutzen.

Völlig unbedenklich sind Ultraschallaufnahmen und die Kernspintomographie. Mit neu entwickelten Verfahren können Bilder von Knochen bald auch mit speziellen Ultraschallaufnahmen anstatt mit Röntgen angefertigt werden, die das Untersuchte dann sogar dreidimensional darstellen. Doch Auch die Computertomographie, immer noch das belastendste Verfahren, entwickelt sich weiter.

Röntgentermine aufschreiben.

Es empfiehlt sich ein Röntgen-Pass, in dem genau festgehalten ist, wann welches Organ des Patienten geröntgt wurde. Fragen Sie in unserer Apotheke oder bei Ihrem Arzt nach.

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