Restless-Legs-Syndrom – ruhelose Beine

By | 1. März 2004

Restless-Legs-Syndrom – ruhelose Beine

Kribbeln, Stechen und ziehende Schmerzen in den Beinen drängen nach Bewegung, Beschwerden, die vor allem Nachts auftreten. Die Betroffenen bringt das fast um den Schlaf, sie leiden unter dem Restless-Legs-Syndrom, dem Syndrom der „ruhelosen Beine“.

Keineswegs basiert das nächtliche Gezappel der Geplagten auf Nervosität durch psychische Probleme oder Unruhe nach einem abendlichen Kaffe. Ein „Nimm Dich zusammen“ des ebenfalls schlaflosen Bettnachbarn löst das Problem ebenso wenig wie das planmäßige Exerzieren von Entspannungsübungen. Obwohl die Krankheit schon 1685 entdeckt wurde, wird sie bis heute meist nicht richtig diagnostiziert oder ernst genommen. Und dennoch leiden etwa ganze 5 % bis 9 % der Deutschen darunter; Frauen häufiger als Männer und meist im Alter über 30 Jahre.

Ohne Bewegung eine Qual:

Während Entspannungsphasen, also vorwiegend beim Einschlafen oder Nachts, verspüren die Betroffen meist in den Beinen, seltener in den Armen ein Kribbeln, Ziehen und Stechen, das unwillkürlich von Bewegungsdrang begleitet ist. Linderung schafft das Hin- und Herwenden, Beinausstrecken und -anziehen wenig, denn kaum kommt man wieder zu Ruhe beginnen die Beschwerden von vorn.

Gestörte Übertragung von Nervensignalen:

Verantwortlich für die Missempfindungen ist eine Störung des Überträgerstoffes Dopamin im Zentralnervensystem. Es dient im Rückenmark der Bewegungskontrolle. Anhand der Entstehungsursachen lässt sich das Restless-Legs-Syndrom (RLS) in zwei Gruppen einteilen:

  • Idiopathisches Syndrom : Hier sind die Beschwerden unabhängig von anderen Erkrankungen entstanden, treten meist zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf und werden mit dem Alter schlimmer. In den meisten Fällen ist Vererbung die Ursache.
  • Symptomatisches Syndrom : Tritt die „Beine-Rastlosigkeit“ als Symptom einer anderen Erkrankung auf, bezeichnet der Arzt sie als symptomatisch. Typische Erkrankungen, die sich durch RLS äußern können, sind: Niereninsuffizienz (vor allem bei Dialyse-Patienten), Eisenmangelanämie, Parkinson, rheumaähnliche Gelenkentzündung (Rheumatoide Arthritis) und Diabetes mellitus. Nach erfolgreicher Behandlung der eigentlichen Krankheit verschwindet in der Regel auch das Restless-Legs-Syndrom.

Auch Medikamente können Schuld sein:

Es gibt Medikamente, die das Syndrom hervorrufen können, zum Beispiel Neuroleptika, die bei Schlafstörungen oder Erregungszuständen eingesetzt werden. Ferner gehört das vielfach in Kopfschmerztabletten und Kreislaufmitteln enthaltende Koffein dazu. Wir können Sie über Alternativpräparate informieren, wenn die Beschwerden bei Ihnen nach der Einnahme von Medikamenten neu aufgetreten sind. Für eine genaue Ursachendiagnose nächtlicher Ruhelosigkeit sollten Sie sich bei ihrem Hausarzt oder in einem Schlaflabor untersuchen lassen, um ernste Erkrankungen auszuschließen.

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