So schützen Sie sich vor Kälteschäden

By | 1. Januar 2004

So schützen Sie sich vor Kälteschäden

Gerade im Winterurlaub wird frostiges Wetter oft unterschätzt. Man bewegt sich ja intensiv und hat viel Spaß. Aber Achtung, wenn sich die Eisluft durch die Kleidung frisst: Kälte schädigt die Haut auf unterschiedliche Weise: Sowohl durch kältebedingte Gewebezerstörung als auch durch mangelnde Blutversorgung aufgrund von Gefäßverendung. Am häufigsten von Kälteschäden betroffen sind Nase, Ohren, Finger und Zehen.

Nässe und Wind begünstigen Erfrierungen. Analog zu Verbrennungen unterscheidet man verschiedene Grade von Erfrierungen. Je intensiver die Erfrierung, desto mehr verfärbt sich die Haut von bläulich-weiß nach tiefrot bis violett. In leichten Fällen (1. Grad) führt Kälte zu Hautrötung und Taubheitsgefühl. Nach Wiedererwärmung kann die Haut schmerzen und jucken. Bei Erfrierungen 2. Grades kommt es später zu Blasenbildungen, den Frostbeulen. An den von Kälteschäden betroffenen Hautstellen können noch jahrelang immer wieder Beschwerden, wie Schmerzen oder Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen auftreten. Bei Erfrierungen 3. Grades sterben die Hautschichten, wobei sich die betroffenen Hautregionen nach dem Auftauen schwarz verfärben oder sich nach Bildung von Blutblasen ablösen. Später bilden sich Narben.

Was ist im akuten Fall zu tun?

  • Erwärmen der betroffenen Stellen unter mäßig kaltem (nicht heißem!) Wasser oder durch Aufwärmen mit warmen, trockenen Händen. Nie mit Schnee abreiben!
  • Wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermeiden. Betroffene Stellen lieber zunächst im gefrorenen Zustand belassen.
  • Heiße Getränke, jedoch keinen Alkohol trinken.
  • Es können sehr starke Schmerzen auftreten, auch beim Wiedererwärmen. Eventuell ein leichtes Schmerzmittel einnehmen.
  • Durchblutungsfördernde Salben, z.B. mit Heparin oder Ichthyol können helfen. Erwärmen Sie die betroffenen Stellen,  meist Wangen, Nase, Finger oder Zehen ,  indem Sie sie mit einem warmen Kleidungsstück abdecken.
  • Versuchen Sie, eine Umgebungstemperatur von 25 bis 30 Grad Celsius zu erreichen.
  • Jede Belastung der erfrorenen Bereiche, zum Beispiel durch enge Strümpfe und Handschuhe, muss vermieden werden. Cremes mit dem Wirkstoff Perubalsam fördern das Abheilen von Frostbeulen.
  • Suchen Sie bei akuten Erfrierungen schnellstmöglich einen Arzt auf oder rufen Sie den Notarzt. Er kann mit der Gabe von gefäßerweiternden Medikamenten betroffene Hautbereiche evtl. retten und außerdem eine Infektion der betroffenen Stellen vermeiden. Bei schweren Erfrierungen sind chirurgische Maßnahmen nötig.

So schützen Sie sich richtig:

Wichtig zu wissen ist: Kälteschäden treten hauptsächlich nicht durch kurzzeitige starke, sondern durch langandauernde geringgradige Kälteeinwirkung auf. Zur Vorbeugung von Kälteschäden heißt es: dick, aber nicht eng! einpacken.

  • Warme, aber locker aufsitzende Kleidung, und v.a. eine Kopfbedeckung, da der Körper über den Kopf einen großen Teil seiner Wärme abstrahlt. Handschuhe benutzen.
  • Nasse Kleidung möglichst sofort wechseln, da sie sonst anfrieren kann. Aus dem gleichen Grund kein Metall an oder auf der Haut tragen (Ohrringe, Reißverschlüsse).
  • Risikofaktoren für Kälteschäden sind Zustände, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen können, z.B. Arterienverkalkung, Alkoholmissbrauch, Rauchen oder Hunger. Ältere Menschen und Kinder sind besonders gefährdet. Junge Mädchen und Frauen sind oft besonders kälteempfindlich.

Halten Sie sich im Winter warm, nicht erst, wenn es zu spät ist. Wir haben in der Apotheke viele Produkte, z.B. wärmende Badezusätze zum Entspannen damit es ihnen nach einem kalten Tag wohlig gut geht.

 

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