Schwangerschaft und Allergien – was gilt es zu beachten?

By | 1. Juni 2015

Schwangerschaft und Allergien – was gilt es zu beachten?

Allergien sind grundsätzlich Überempfindlichkeitsreaktionen des Körpers auf einen bestimmten Stoff. Die möglichen Symptome, mit denen der Körper reagiert, können sehr vielfältig sein. Häufig äußern sich Allergien in Form von Hautausschlägen, möglich sind aber auch Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Übelkeit, außerdem kann es zu asthmatischen Beschwerden kommen. Im schlimmsten Fall kommt es durch eine Allergie zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock, der lebensgefährlich ist.

Häufig kommen Allergien gegen Insektengifte, bestimmte Chemikalien oder Zusatzstoffe (auch Medikamente) vor, außerdem gegen Tierhaare und Hausstaubmilben. Recht verbreitet ist auch der Heuschnupfen, bei dem die Betroffenen auf verschiedene Pollen allergisch reagieren.

Während einer Schwangerschaft können sich Allergien verbessern oder verstärken, die Beschwerden können also ab- oder zunehmen. Es muss aber nicht sein, dass die Schwangerschaft Auswirkungen auf die Schwere der Allergie hat. Grundsätzlich ist aber wichtig, dass eine Allergie auch während der Schwangerschaft behandelt werden muss. Die Empfehlung, den Auslöser zu meiden, weil dann auch weniger Medikamente eingenommen werden müssen, funktioniert oft nur begrenzt. Leidet man unter Heuschnupfen und ist zu einer Zeit schwanger, in der die auslösenden Pollen gerade nicht fliegen, ist das glückliches Timing – in den meisten Fällen ist es jedoch schwierig, Pollen komplett zu vermeiden, im Falle von Hausstauballergien ist es noch schwieriger, dem Auslöser aus dem Weg zu gehen. In aller Regel müssen verordnete Medikamente also auch während dieser Zeit weiter genommen werden. Wichtig ist dabei aber, auf Präparate zurückzugreifen, die keine Gefährdung für das ungeborene Kind darstellen, deswegen sollte gleich zu Beginn der Schwangerschaft mit dem behandelnden Arzt darüber gesprochen werden.

Ist während der Schwangerschaft bereits eine Hypersensibilisierungstherapie im Gange, ist es sinnvoll, diese fortzuführen, denn damit wird die Gefahr verringert, während der Schwangerschaft mit dem Auslöser der Allergie größere Probleme zu bekommen. Diese Frage ist aber im Einzelfall zusammen mit dem behandelnden Arzt zu entscheiden. Dagegen sollte man nicht während der Schwangerschaft neu mit einer solchen Therapie beginnen, denn dann besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks, der Lebensgefahr für Mutter und Kind bedeutet.

Treten Symptome einer Allergie zum ersten Mal auf, werden verschiedene Tests durchgeführt, um die Ursache zu klären. Dazu gehören auch Hautallergietests. Besteht der erste Verdacht auf eine Allergie während der Schwangerschaft, sollten diese Tests aber nicht durchgeführt werden, da dabei ebenfalls die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks besteht.

Bei Asthmatikerinnen ist es unumgänglich, auch während der Schwangerschaft die Allergie im Griff zu behalten. Medikamente sollten weiterhin eingenommen werden, sinnvoll ist eine verstärkte Überwachung durch den Arzt, außerdem sollte die Lungenfunktion in besonderem Maß überwacht werden, damit mögliche Komplikationen früh erkannt werden. Ganz wichtig ist es zu wissen, dass ein Asthmaanfall während der Schwangerschaft unbedingt im Krankenhaus behandelt werden muss, da in diesem Fall die ausreichende Versorgung des Kindes mit Sauerstoff gefährdet ist. Umgekehrt ist es sinnvoll, während der Schwangerschaft noch stärker darauf zu achten, Anfälle so gut es geht zu vermeiden.

Ist das Kind schließlich auf der Welt, ist das in erster Linie ein Grund zur Freude. Dennoch gilt es zu beachten, dass Kinder von Allergikerinnen ein erhöhtes Risiko aufweisen, selbst unter Allergien zu leiden. Deswegen sollte man hier unbedingt vorbeugen. Dazu sollte das Kind möglichst gestillt werden und bis zum vierten Monat keine Beikost bekommen. Außerdem ist es wichtig, die vorgesehenen Impfungen durchführen zu lassen. Rauchen sollte man vermeiden, außerdem sollten sich keine Tiere mit Fell in der Wohnung aufhalten.

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