Maibowle – waldmeisterlich erfrischend

By | 1. Mai 2015

Maibowle: waldmeisterlich erfrischend

Es grünt so grün … wenn in unseren Breiten der Waldmeister wieder blüht! Ein Genuss für Augen, Nase und Gaumen. 
Das Waldmeisterkraut ist ein Familienmitglied der Rötegewächse, und dadurch unter anderem verwandt mit der Gardenie und dem Kaffeestrauch. Auch das weit weniger beliebte Labkraut, ein „Unkraut“, gehört zu dieser Sippe. 
Wer suchet, der findet: Den Waldmeister meist in feuchten, schattigen Laubwäldern. Das wohlriechende Kraut kann eine Höhe von bis zu 35 Zentimetern erreichen und bildet in den Monaten Mai und Juni weiße Blüten. 
Positive Wirkungen werden dem Waldmeister seit alters her zugeschrieben: Beruhigend soll er sein und gegen Leber-/Gallenbeschwerden und Kopfschmerzen helfen, sowie die Durchblutung anregen. Belege dafür gibt es nicht, deshalb hat der Waldmeister in der modernen Medizin keine Bedeutung. Unumstritten dagegen sind sein Wohlgeschmack und -geruch, weshalb Limonaden und Süßwaren mit Waldmeisteraroma sich großer Beliebtheit erfreuen.
Das enthaltene Cumarin kann bei übermäßigem Genuss Kopfschmerzen sowie Schwindel verursachen. Werden während der Saison gelegentlich eine bis zwei Tassen/Gläser Waldmeistertee oder -bowle getrunken, ist das für Erwachsene völlig ungefährlich.

Waldmeistertee

1 Teelöffel des angewelkten Krauts mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Maibowle 

Wer die frische, selbstgemachte Maibowle einmal probiert hat, wird der Fertig-Variante nichts mehr abgewinnen können.
Waldmeister ist jetzt im Wald oder Garten zu finden, am besten wird er vor der Blütezeit verwendet, da ist sein Geschmack am intensivsten. Sein typisches Aussehen und der Geruch machen ihn für uns gut erkennbar. Zurzeit ist er auch auf Wochenmärkten, bei Gemüsehandlern und in Gartencentern erhältlich.
Vor der Verwendung sollte das Maikraut zum Sträußchen (etwa 5 g) gebunden werden und angetrocknet sein (über Nacht) oder alternativ eine halbe Stunde im Gefrierfach zugebracht haben. Außerdem brauchen wir 
2 Liter trockenen Weißwein und
1 Liter halbtrockenen Sekt.
Den Weißwein geben wir in ein Bowlengefäß und hängen das Waldmeistersträußchen kopfüber hinein, ohne dass die Stilenden in den Wein tauchen (Bitterstoffe könnten hineingelangen). Das Gefäß abdecken. Nach mindestens einer halben Stunde (dieser Ansatz darf auch eine ganze Nacht im Kühlen ruhen) wird der Waldmeister entnommen und der Wein mit dem Sekt aufgegossen. Eventuell mit Eiswürfeln kühlen: fertig!
„Entschärft“ wird die Maibowle, indem man statt des Sekts Mineralwasser verwendet; ganz alkoholfrei geht’s auch, wenn der der Wein durch Apfelsaft ersetzt wird.
Zum Wohl!
 
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