Embolie – der plötzliche Verschluss eines Blutgefäßes

By | 1. April 2015

Embolie: der plötzliche Verschluss eines Blutgefäßes

In der letzten Ausgabe hatten wir uns dem Thema „Thrombose“ gewidmet, heute geht es um die möglichen Folgen. Wenn sich so ein Blutgerinnsel (Thrombus) auf die Wanderschaft in unseren Blutgefäßen begibt, wird es zum Embolus. Löst sich das Ganze nicht schnellstens wieder auf, sondern bleibt irgendwo hängen, verstopft eine Arterie oder Vene und unterbricht die Blutversorgung zu Organen ganz oder teilweise, kommt es zur Embolie. Um ein Vielfaches seltener sind Embolien, welche durch Luft, Fruchtwasser oder Tumor-Fragmente ausgelöst werden.

Art und Umfang von Embolien

Blutgefäße, von der Hauptschlagader bis hin zu ganz kleinen Verästelungen (Kapillargefäße), durchziehen unseren ganzen Körper und versorgen selbst die „hinterste Ecke“ mit Energie und Sauerstoff. Venen sind in unserem Blutkreislauf grundsätzlich für den Transport zum Herzen hin, Arterien für den vom Herzen weg zuständig. Auch Blutgerinnsel haben unterschiedliche Maße, abhängig davon kann ein Embolus den Blutfluss „nur“ in kleinen oder in großen Gefäßen behindern/unterbrechen. Und je nach Umfang des von der Versorgung getrennten Areals sowie seiner Funktion äußert sich die Embolie; sie kann sich kaum wahrnehmbar oder dramatisch, mit schwerwiegenden Folgen, abspielen. Auch der Ort, von welchem aus der Thrombus seine Reise beginnt, entscheidet über mögliche Auswirkungen. 

So kann eine Bein- oder Beckenvenenthrombose eine Lungenembolie (venös bedingt) nach sich ziehen. 

Folgende Warnsignale treten insbesondere im Falle einer Lungenembolie auf:

  • Bruststechen und -schmerzen
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Angst, Schweißausbrüche
  • Herzrasen, erhöhte Pulsfrequenz
  • Bewusstlosigkeit

Sie alle können, müssen aber nicht auf eine Lungenembolie zurückzuführen sein also: Schnellstens ärztlich abklären lassen. Und selbstverständlich sollte man nicht erst auf diese Symptome warten, sondern jede Thrombose behandeln lassen; gerade bei frischen Thrombosen ist die Gefahr einer Embolie besonders groß.

Bei arteriellen Embolien eines Herzkranzgefäßes spricht man von einem Herzinfarkt. Bei folgenden Symptomen sollte deshalb ohne zu zögern der Arzt/Notarzt informiert werden:

  • Heftiges Gefühl von Druck und Enge im Bereich des Herzens.
  • Starke Schmerzen, die teils in andere Körperbereiche (Arme, Schulterblätter, Bauch, Rücken …) ausstrahlen, diese machen sich manchmal auch als Brennen bemerkbar.
  • Kalter Schweiß, auffallende Blässe (die Farbe verschwindet aus dem Gesicht), Angstzustände, auch verbunden mit Atemnot können Anzeichen eines Herzinfarktes sein.
  • Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls Alarmsignale sein, die manchmal als harmlos verkannt werden.

Ist ein hirnversorgendes Gefäss betroffen, handelt es sich um einen Schlaganfall. Je nach Schwere können die Auswirkungen sehr unterschiedlich sein von kaum auffälligen neurologischen Ausfällen bis hin zur „schlagartigen“ Bewusstlosigkeit. Ein Schlaganfall kann sich etwa dadurch äußern dass …

  • sich eine Extremität, zum Beispiel ein Arm, taub anfühlt,
  • bestimmte Muskeln nicht mehr gehorchen wollen, eine Gesichts- oder Körperhälfte teilweise oder vollständig gelähmt ist,
  • Schluck-, Sprach-, Sehstörungen oder auch
  • starker Schwindel, Benommenheit, Desorientiertheit, Verwirrtheit plötzlich auftreten.

Von einer Embolie können auch Arme, Beine, das Auge (retinaler Arterienverschluss), der Darm (Mesenterialinfarkt), die Nieren und andere Organe betroffen sein. 

Deshalb: Nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch, wenn der Verdacht besteht, dass Krankheitssymptome von einer Embolie herrühren! 

Dies gilt in verstärktem Maße beim Vorliegen von Risikofaktoren wie:

  • Krampfadern (Varizen)
  • Venenentzündungen
  • Arteriosklerose
  • Bereits bestehende Herzerkrankungen/Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht
  • Nikotinkonsum
  • Vorhergehende Embolien/Infarkte
  • Ruhigstellung von Gliedmaßen (z.B. nach Verletzungen/Operationen, bei Langzeitflügen)

Gegebenenfalls können eine Änderung des Lebensstils sowie die rechtzeitige Behandlung von „Risiko-Krankheiten“ viel dazu beitragen, einer Embolie vorzubeugen.

 

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