Zuckerersatz – gesunde Alternative?

By | 1. April 2015

Zuckerersatz: gesunde Alternative?

Dass zu viel Zucker ungesund ist, ist allgemein bekannt. Um den Zuckerkonsum zu reduzieren, finden sich mittlerweile zahlreiche Zuckerersatzstoffe. Nicht alle dieser Stoffe sind aber tatsächlich gesund.

Eine dieser Alternativen sind Dicksäfte. Dabei handelt es sich grundsätzlich um Sirup, das beispielsweise aus Äpfeln oder auch Agaven gewonnen wird. Sirup enthält jedoch viel Fruktose (Fruchtzucker). Die Aufnahme von großen Mengen Fruchtzucker kann zu Verdauungsbeschwerden führen und den Stoffwechsel stören. Eine große Menge ist dabei schneller erreicht, als man allgemein annimmt. Fruchtzucker ist nicht nur in Obst enthalten, sondern vor allem auch in Säften. Kombiniert man den Verzehr von Obstsäften mit Lebensmitteln, die mit Sirup gesüßt sind, hat man schnell eine große Menge Fruchtzucker erreicht. Dieser grundsätzliche vermehrte Konsum von Fruchtzucker überfordert den Körper, weshalb es auch vermehrt zu Fruktoseintoleranz kommt. In Bezug auf die Kalorienbilanz ist Fruchtzucker auch keine sinnvolle Alternative. Das Fett, zu dem Fruchtzucker in der Leber umgewandelt wird, schlägt sich in den Fettspeicherzellen des Körpers nieder. Damit ist Fruchtzucker eher ein versteckter Dickmacher.

Bei Stevia wird gerne damit geworben, dass es sich um natürliche Süße handelt. Da in der EU aber nur ein Extrakt aus der Pflanze zugelassen ist, muss die Stevia-Süße über komplizierte chemische Verfahren gewonnen werden. Ganz so natürlich ist Stevia also nicht. Weil der Geschmack von vielen Leuten als gewöhnungsbedürftig empfunden wird, wird Stevia außerdem oft mit normalem Zucker gemischt. Grundsätzlich stimmt es zwar, dass Stevia keine Kalorien hat und den Zähnen nicht schadet. Unklar ist aber, welche Auswirkungen beispielsweise zu hoher Stevia-Konsum haben kann. Diese Frage kann aus einem Mangel an Erfahrungswerten heraus noch nicht abschließend beantwortet werden. Die Angaben zu der Menge an Stevia, die unbedenklich ist, schwanken, es findet sich sowohl die Angabe, dass 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht unbedenklich sind, als auch die Angabe, dass es 10 Milligramm sind. Gerade Getränke können bei diesen Einschränkungen nicht vollständig mit Stevia gesüßt werden – oder man hat beim Konsum die unbedenkliche Menge schnell überschritten.

Xylitol gehört zu den Zuckerersatzstoffen, die grundsätzlich gut verwendbar sind. Abgesehen davon, dass es über eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker verfügt, ist es nachweislich gut für Zähne und Knochen. Von einem übermäßig hohen Konsum ist auch hier, wie bei jeder Art von Zucker, abzuraten. Außerdem ist Xylitol giftig für Haustiere. Wer Wert auf die Herkunft des Stoffes legt, sollte darauf achten, dass das Xylitol ein Bio-Siegel trägt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass bei der Herstellung gentechnisch veränderter Mais eine Rolle gespielt hat obwohl Xylitol ursprünglich Birkenzucker ist.

Dass ein Produkt keinen Zucker, sondern Zuckerersatz enthält, verleitet manche Konsumenten auch dazu, sich sicher vor Kalorien zu wähnen, mehr davon zu essen und am Ende doch zuzunehmen. Kein Süßungsmittel, egal ob gewöhnlicher Haushaltszucker (der zur Hälfte aus Fruchtzucker besteht) oder ein Ersatzstoff, eignet sich zum übermäßigen Verzehr. Am Gesündesten ist es daher, den Verzehr von Süßigkeiten auf ein gesundes Maß zu beschränken, dann ist es auch in Ordnung, wenn normaler Zucker enthalten ist.

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