Vergissmeinnicht – Morbus Alzheimer

By | 1. März 2015

Vergissmeinnicht: Morbus Alzheimer

„Honig im Kopf“ so titelt ein aktueller Kinofilm, der sich mit der Problematik der Alzheimer-Krankheit auf recht unterhaltsame Weise befasst. Für Betroffene, Patienten wie deren Angehörige, ist die Sache weit weniger lustig. Über 50 verschiedene Formen von Demenz (lat. „ohne Geist“) werden unterschieden, und M. Alzheimer ist mit Abstand deren häufigste Ursache, nämlich in zwei Dritteln der Fälle. Ab einem Alter von 65 Jahren nimmt das Erkrankungsrisiko zu, doch es gibt auch jüngere Alzheimer-Patienten. Im Grunde genommen stellt Morbus Alzheimer diesbezüglich keine Ausnahme dar; die Menschen erreichen allgemein ein höheres Alter und damit steigt die „Chance“, bestimmte Krankheiten zu erleben. 

Mit der Lebenserwartung steigt die Krankheitserwartung. Die Zahl derer, die an Formen von Demenz erkrankt sind, wird eher steigen; eine große Herausforderung an Forscher und Mediziner.

Dr. Alois Alzheimer hat vor über 100 Jahren die Krankheit, beziehungsweise die Veränderungen am Gehirn und die Tatsache, dass dieses bei Betroffenen fortschreitend schrumpft, entdeckt. Seit dieser Zeit wurde viel untersucht und herausgefunden, dass Morbus Alzheimer sich langsam entwickelt und jene Bereiche des Gehirns, die für die Gedächtnisleistung, die Orientierungsfähigkeit, für die Sprache und allgemein für das Denken verantwortlich sind, besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Nervenzellen und deren Verbindungen sterben ab. Alzheimer ist eine degenerative und bislang unheilbare Störung des Gehirns, die schleichend beginnt. Durch frühzeitiges Erkennen und eine entsprechende Therapie lässt sich die Lebensqualität jedoch deutlich verbessern.

Nicht vergessen: Auf Symptome achten

  • Psychische Veränderungen, Veränderungen der Persönlichkeit, starke Stimmungsschwankungen, ein Nachlassen des Urteilsvermögens, ungewohnte Passivität, Reizbarkeit bis hin zu Angstzuständen, Wahnvorstellungen und Depressionen können Boten der Alzheimer-Krankheit sein. 
  • Die geistige (kognitive) Leistungsfähigkeit lässt nach; zeitweilige Orientierungslosigkeit, neue Informationen können schlecht gespeichert werden, zunehmend gehen auch Erinnerungen verloren, die Sprachfähigkeit lässt nach (die richtigen Worte fehlen oder Wortverwechslungen treten auf).
  • Körperlich können parkinsonähnliche Symptome wie unkontrollierte Muskelzuckungen auftreten, auch die Sinne können „verrücktspielen“ (Riech- und Geschmacksstörungen). Der Schlaf-Wach-Rhythmus kann sich verändern (Schlafstörungen).

Sind derartige Anzeichen zu beobachten, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. 

Im Dialog mit dem Arzt, mithilfe von neuropsychologischen Untersuchungen wie dem Minimal-Mental-Status- oder dem Demenz-Detektion-Test zeigt sich, ob es sich tatsächlich um die Alzheimer-Krankheit handelt. Bluttests, Liquordiagnostik und bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) können zusätzlich, bei Bedarf, Klarheit verschaffen. Eine frühe Diagnose und entsprechende Behandlung sorgen dafür, dass sich das Wohlbefinden der Patienten verbessert und länger erhalten bleibt.

Therapie

Um den Verlauf der Krankheit zu verzögern, gibt es zum einem die Gruppe der Antidementiva Medikamente, welche Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit und das Befinden positiv beeinflussen. Zum andern sind auch Maßnahmen wie Sprach-, Physio- und Beschäftigungstherapien nicht zu unterschätzen. Dies alles trägt unter anderem dazu bei, dass die Selbstständigkeit der Erkrankten möglichst lange erhalten bleibt. Wichtig ist auch, trotz der Einschränkungen, die Alzheimer nach und nach mit sich bringt, so lange wie möglich die sozialen Kontakte zu pflegen und an Aktivitäten teilzunehmen.

 

Share on Tumblr

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *